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GM2009-25 "Garant des echt (ganzheitlich) Menschlichen" - 03
Aus: Der marianische Priester (1941).

"Es ist ein ganz großer Irrtum, zu meinen, die Gottesmutter hätte nicht zu kämpfen gehabt. Sie hatte mehr zu kämpfen als wir alle. Die doppelte Harmonie zwischen Fleisch und Geist und zwischen Geist und Gott, die wir verloren haben, war bei der Gottesmutter freilich nicht gestört. Aber auch sie hatte die Aufgabe, die Harmonie zwischen Geist und Gott immer mehr zu vervollkommnen. Sie konnte doch äußere Kämpfe haben. Ihre Verdienste bestehen darin, dass sie die Unversehrtheit bewahrt und sich ständig bemüht hat, tiefer und tiefer in Gott hinein zu wachsen. Welche gewaltigen Opfer hat sie bringen müssen in ihrem Glaubens und Liebesleben! Vor allem unter dem Gesichtspunkte der Demut und des Gehorsams. Die Erziehung, die sie in der Schule ihres göttlichen Sohnes erfuhr, brachte ihr schwere Glaubens und Demutsproben. Auch sie musste erlöst werden und mehr und mehr erlöst werden." (Der marianische Priester (1941), 100.)

"Unser Ideal ist es, urgesundes Menschentum großzuziehen. Es ist eine Gefahr, die zunächst von seiten des Verstandes kommen mag, die damit dann aber auch von seiten des Gemütes droht, dass viele eine falsche Auffassung haben von dem Freisein von der Begierlichkeit. Manche meinen, das heiße Freisein vom Strebevermögen oder Freisein von böser Begierlichkeit. Sonst wird dieses Freisein zur Gefühlsroheit und zur Gemütslosigkeit. (...) In diesem Zusammenhange wäre es besonders reizvoll, einmal die ganze Theorie von den Leidenschaften des Heilandes zu entwickeln. Wie seine Augen blitzen bei der Tempelaustreibung, um hier nur ein Beispiel zu erwähnen. Auch die Gottesmutter hat wirkliche Leidenschaften gehabt. Von da aus erst ist ihre ganze Größe, die sie als Schmerzensmutter unter dem Kreuze hatte, verständlich. Wenn sie ihre Gefühle hätte abdrosseln können - dann ist alles menschlich, aber auch übernatürlich entwertet. - Damit streifen wir den anderen Gedanken: Die Gottesmutter bewahrt das Gottesbild vor Entmenschlichung. An ihrem Bild können wir das rechte Bild des Menschen ablesen." (Der marianische Priester (1941), 99.)

Aus: Pater Kentenich-Texte zum Thema "Gottesmutter Maria" - Zusammengestellt von Pater Herbert King (2009) - http://www.schoenstatt-patres.de/cms-king/index.php

 

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O B
KM
Eingestellt am: 21.11.2009 17:11
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