Anzeigen

 

Haus Moriah Nachrichten Apostelgeschichte 2019-11 31-01

Apostelgeschichte 2019


 

 Pfarrer Kurt Faulhaber 

 

Donnerstag, 31. Januar

Apg2019
Auf dem Altar der Hauskapelle liegt die neue Schriftrolle von Bischof Reinhold.

Darauf:

21. – 26. 1. Misiones en Caravelí

Fuer ihn etwas Besonderes. Was bisher kaum geschah: Schoenstaetter suchen seine Praelatur auf, diese etwas entlegenen Gegend. Und mit ihnen kommt die Virgen von Schoenstatt hierher. („Virgen“, „Jungfrau“, das scheint hier die haeufigste Bezeichnung fuer die Gottesmutter Maria zu sein.) Sie ist im Pilgerheiligtum in viele Haeuser von Caravelí gekommen. Und wer weiss, in wie viele Herzen. (Ich denke an die Frau, die immer wieder ihr Bild gekuesst hat) Die Erzieherinnen im staatlichen Kinderheim haben gebeten, das Pilgerheiligtum regelmaessig zu bekommen. Sie werden es weitergeben, es wird vermutlich durch eine Gruppe von Familien wandern, bis es wieder zu ihnen kommt. Die Virgen von Schoenstatt hat hier, in seiner Stadt, zu wirken begonnen.

Und naechstes Jahr und ein drittes Jahr werden sie wiederkommen, die misioneros.

14. – 18. 1. CEP

Auch in die oberste Kirchenebene von Peru ist Bewegung gekommen. In Lima fand die peruanische Bischofskonferenz statt. Christian Loehr und ich nahmen an der Eroeffnungseucharistie teil. Symbolisch: Zwei Kardinaele. Der eine, der von Lima, hatte den Vorsitz im Gottesdienst (den er sich gegen den Vorsitzenden der Konferenz erstritten hatte, wie man hoerte), der andere, aus dem Urwald, von Papst Franziskus kuerzlich zum Kardinal erwaehlt, in der hintersten Reihe.

Der Nuntius war undiplomatisch offen: Es solle zu Ende sein mit den Parteien und Fronten unter den Bischoefen. Man solle mehr auf die jungen Bischoefe hoeren (die nicht mehr mit solcher Haerte kirchen- und gesellschaftspolitische Richtungen vertreten). Sie wollen „la iglesia de Francisco“, die Kirche, wie Papst Franziskus sie verkoerpert.

Man ist gespannt, wer den Kardinal von Lima, dessen Ruecktritt aus Altersgruenden der Papst angenommen hat, abloesen wird. Der Kardinal ist inzwischen nach Rom geflogen, um zu verhindern, dass ein „Linker“ sein Nachfolger wird.

Apg2019
23. 1. Nuntius in Caravelí

Er besucht wohl reihum die Dioezesen. Er ist so „neu“ wie Bischof Nann. Bei dessen Bischofsweihe hat man ihn kennengelernt.

Er bringt als Geschenk ein neues Buechlein mit, das er ueber Papst Franziskus geschrieben hat (mit Fotos: Er und Bergoglio bzw. Papst Franziskus).

Vor meinem Fenster sitzt er im Freien mit dem Bischof und den Priestern der Praelatur zusammen. „Die Priester haben mehr Probleme als Suenden“. Deshalb sollten die Bischoefe mehr auf erstere als auf letztere achten. Das merkt sich Bischof Reinhold am meisten.

Am naechsten Morgen liegt ein Zettel vor meiner Tuer. Nach Mitternacht hatte eine Gruppe von Priestern auf der Rueckfahrt einen Unfall im ploetzlichen Nebel. Bischof Nann ist ihnen im Gelaendewagen gleich nachgefahren. Schwierig in der Nacht eine offene Klinik zu finden. Bei den Fahrten geht es immer um Stunden. Zweien geht es nicht gut; der eine hat einen gebrochenen Arm.

Am Samstag und Sonntag danach macht Bischof Nann Vertretung fuer ausgefallene Priester. Wieder stundenlange Fahrten. Mir beschert das eine erste Sonntagsmesse allein mit (muehsam formulierter und dann abgelesener) Predigt.

Der Name des neuen Bischofs von Lima wird bekanntgegeben. Er war bis jetzt Professor an der katholischen Universitaet von Lima, um die es heftige Kaempfe gegeben hatte. Der Kardinal, Mitglied des Opus Dei und ein exponierter Vertreter der politischen Rechten, lehnte deren Linie ab und hatte seinen Priestern sogar den Besuch dieser Universitaet verboten. Und jetzt wird ein Repraesentant dieser Universitaet sein Nachfolger! (Der ueberlaesst ihm das Palais und sucht sich eine andere Wohnung) Einer, der keinem der alten Lager angehoert und die Reihen der jungen Bischoefe verstaerkt.

Mir scheint: In der Leitung der Kirche Perus verstaerkt sich derzeit eine Wende, aendert sich die Wegrichtung. „la iglesia de Francisco“ – die Kirche an den Raendern, die Kirche der Armen, die Kirche als „Feldlazarett“. 

Fortsetzung

 

 
 

Seite drucken Seite versendenImpressum