Es bewegt sich was in Peru und Prälatur

Caravelí 7. April 2019

Im Bischofshaus. In der Hauskapelle. Auf dem Altar. Da liegt sie, immer geöffnet, die Schriftrolle von Bischof Reinhold.

Die Eintragungen nehmen zu. Spaltenweise. Mit Datum. Ich möchte Bischof Reinhold fragen, ob er mir einmal erzählen kann, was er darauf geschrieben hat. Er kommt mir mit seiner Frage zuvor, ob wir – an Stelle von wechselweise Eucharistischer Anbetung oder Rosenkranz nach der abendlichen Vesper – über seine Schriftrolle sprechen könnten. Sehr gerne!

Eine Eintragung nach der anderen erläutert er mir. Dann suchen wir, ob sich da Linien abzeichnen. Entwicklungen, die von Gott inspiriert sind.

Da tritt einiges zutage:

Eine überraschende Veränderung in der Kirchenleitung Perus. Mit dem Kardinal ist eine Phase zu Ende gegangen, die eines harten, politisch orientierten Konservatismus. Die Bischofskonferenz, unterstützt durch den Nuntius, bewegt sich auf die Linie von Papst Franziskus zu, besonders die jüngeren Bischöfe. Da sehen wir auch eine Parallele zu Deutschland. Zur Bischofskonferenz, die durch die Missbrauchskatastrophe Reformen angehen muss. Zu Bischof Michael in Fulda.

Entwicklungsschritte durch die Laien- und Familien-“misionares”. Familien- und Sakramentenkatechese – ein Herzensanliegen von Bischof Reinhold. (Dazu habe ich schon einiges geschrieben) Gerade fand ein Ausbildung neuer Katecheten in der Prälatur statt.

Das persönliche Charisma von Reinhold: die Option für die Armen. Gestern trafen sich Vertreter neuer Caritasgruppen (seit weniger als 2 Jahren) aller Pfarreien der Prälatur. (Nur eine fehlte! Immerhin hat die Prälatur flächenmäßig die Größe von Baden-Württemberg). Jede Pfarrei suchte und stellte ihre Projekte vor. Die Hauptnot ist die der alten Menschen. Die Jungen zieht es in die Städte. Die Alten bleiben zurück, oft vereinsamt und verarmt. Hier in Caravelí ist das Projekt eine tägliche Küche, die für 30 alte Menschen kocht.

In der Osterwoche wird die jährliche Asamblea sein, also Pastoralkonferenz aller Hauptverantwortlichen der Pastoral. (Durch die riesigen Entfernungen – für einige bedeutet das mehrere Tag- und Nachtfahrten – findet nur einmal im Jahr eine Konferenz statt, dafür eine ganze Woche.) Da wird jeweils die Linie und Projekte für ein Jahr gewählt. Bischof Reinhold bezieht mich ein – mit Erfahrungen und Vorgehensweisen der Pastoral am Puls und mit einer Schriftrolle.

Ich werde berichten.

Ansonsten ist mir die Pastoral am Puls Tag für Tag höchst präsent durch die Mitarbeit am Buch über die Pastoral am Puls, das im Herbst bei Herder erscheinen soll. 25 Autoren wirken mit. Doch darüber jetzt zu schreiben, das wäre uferlos.

Persönlich erlebe ich das Mitwirken Gottes darin, dass mir beim Schreiben die Gedanken und Worte einfach zufließen.

Fortsetzung