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Haus Moriah Nachrichten Pfarrer Reinhard Förster in Kenia 2019

Pfarrer Reinhard Förster in Kenia 2019 
Afrika - Kenia


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Montag, 12.08.19

Heute morgen war es ganz still – kein Gottesdienst um 6.30 Uhr. Am weltlichen Feiertag sind alle Ämter geschlossen, so war es in der Innenstadt ruhiger und hatte weniger Verkehr. Viele Geschäfte waren dennoch offen und an vielen Baustellen wurde gearbeitet. Ich war vor 7 Uhr schon auf dem Weg zu einem Matatu nach Meru. Als es voll war, ging es los. Heute waren mehr und intensivere Polizeikontrollen. Dreimal wurden wir aufgehalten. Von Matatu-Shuttle (direkt ohne Halt) kenne ich das nicht. Ich stieg gegen 11.30 Uhr kurz vor Meru aus (etwa 10 Kilometer nördlich des Äquators).
Hier warteten die Schönstatt-Priester schon auf mich. Wir arbeiteten gut 1,5 Stunden miteinander (Parallel Ingolstadt – Schönstatt: Hintergründe warum Erneuerung und dies auch auf das Heute angewendet. Und meine Erfahrungen, wie Glaube in der Pfarrei wächst.) Besonders sprach sie der Einfluss von modernen Medien auf die Jugend an. Anschließend gemeinsames Essen; mit einem Priester geht es in eine Pfarrei in der Nähe von Meru (östlich).

Dienstag, 13.08.19

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Hier lässt es sich angenehm schlafen: keine Moskitos. Um 7 Uhr Messe. Bevor ich duschen konnte, musste Wasser in den oberen Tank gepumpt werden. Mit Fr. Edward ging es in die Stadt. Der Bischof war beschäftigt. So machten wir noch Besorgungen. Er freute sich mich zu sehen. Zum Mittagessen ging es wieder zurück in die Pfarrei. Um 16 Uhr war Messe für eine kleine christliche Gemeinschaft (hier sind es zehn Familien). Weil noch nicht alle da waren, zeigte mir Fr. Edward die Schule für blinde Mädchen.

 

Mittwoch, 14.08.19

Gestern Abend ist der Strom ausgefallen - kommt in Kenia immer wieder mal vor. Meinen Bericht habe ich mit Bildschirmbeleuchtung des PC versandt. Dieses Licht hilft auch beim zu Bett gehen. Heute Morgen hatte es Nebel und etwas Nieselregen. In Meru (liegt höher) nieselte es immer noch und auch auf der Fahrt durch die Hügel und Täler. Erst am Nachmittag gab es in Nairobi Sonnenschein.
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Am Morgen war ich wieder bei der Messe um 7 Uhr. Nach dem Gottesdienst starteten die PMC-Kinder: Sie hatten den Dekanatswettbewerb in Singen und Tanz gewonnen, heute ist der diözesane Wettbewerb. Aus jedem Dekanat dürfen zwei Pfarreien teilnehmen. Für sie wurde heute früh das Essen gekocht - den Rauch habe ich im Zimmer gerochen. Fr. Edward brachte mich nach Meru. Hier nehme ich den Matatu-Shuttle nach Nairobi. Dieses Matatu hat nur 10 Plätze, sonst nehmen sie 14 Passagiere (oder mehr – Kleinkinder zählen nicht) mit. In der Pause beim Hotel und Reismühle, kann ich den Chef grüßen. Letztes Jahr hat er mich durch die Reismühle geführt. Er zeigt mir seinen Plan für seine Europareise. Auf dem Weg sehe ich wie ein Polizist von einem Matatufahrer etwas Geld annimmt. Ich habe für die 300 Kilometer fünfeinhalb Stunden gebraucht. Die letzten 2-3 Kilometer im Nairobi Stau, d.h. zu Fuß laufen könnte schneller sein. Die Zeit bis es dunkel ist nutzte ich zum Einkauf im Supermarkt.

Donnerstag, 15.08.19

Gottesdienst zum Fest (mit zwei Lesungen und längerer Predigt) um 7.15 Uhr. Ich machte mich auf den Weg nach Kaaren mit dem Bus. Zum Thomas Aquinus Seminar musste ich ein Stück laufen. Hier traf ich ein neues Mitglied der Schönstattpriester aus Meru, Fr. Nicasio, er ist hier Lehrer für Spiritualität, er nimmt an den Treffen der Priestergruppe teil, wenn vorlesungsfrei ist.
Dann ging ich durch das Gelände der Katholischen Universität Ostafrikas zum Haus von Monica Kimani. Sie gehört zu den 5/6 Personen, die nach Schönstatt zum Fest reisen. Das Visa haben sie kurzfristig beantragt, die geplante Buchung gestern wurde gestrichen, sie wissen nicht, ob es was wird. Kurz nach 21 Uhr hat sie mich angerufen: „Wir sind am Flughafen und kommen mit!“ Nach einem einfachen Mittagessen brachte sie mich zur Hauptstraße.
Es stand ein Matatu bereit, und ich kann gleich zurück ins Zentrum bis zum Stadium fahren. Hier wurde ich abgeholt. Im Office der Flüchtlinge der Graet Lakes finde ich viele bekannte Gesichter (www.tusacbo.com). Grüße von Charles Sedengeya auch an Gerhard Rott. Sie kümmern sich um rund 700 Familien in Nairobi, darunter ca. 1000 Kinder. Das letzte Jahr haben sie ca. 195 neu Familien neu aufgenommen.
Mit vier Mitarbeitern lief ich am Uruhuru-Higway (je 3 Fahrspuren) ca. 5 Kilometer ins Zentrum zurück. Um diese Zeit ist Stau und zu Fuß ist man genauso schnell. Am Abend ging ich noch mit dem Vater von Mary Mwuara (Altenpflegerin in Freiburg) essen. Dann habe ich mich für den Flug eingecheckt. Heute kam am Morgen und am Abend mal die Sonne durch, der Rest des Tages bewölkt. Ich hab die Jacke nicht ausgezogen - ein kurzärmliges Hemd ist doch etwas kühl.
Ich weiß nicht, ob ich morgen noch was schreiben kann. Es geht zur Caritas-Bank und mit Caritas Nairobi zu einem Projekt. Der Fahrer bringt mich dann zum Flughafen (Nachtflug: mit Stopp in Daresalam über Zürich nach Nürnberg). Damit man merkt, dass ich in Afrika war habe ich die Sonnencreme dieses Jahr nicht benutzt.

Freitag, 16.08.19

7.15 Uhr: Der Pfarrer lud mich ein das Evangelium zu lesen und die Predigt zu halten. Beim Frühstück traf ich Weihbischof Kamau. Er hat erst vor kurzem etwas von Pater Kentenich gelesen. Er geht dann zur Firmung mit über 500 Firmlinge - einer der größten Gruppen. Ich ging zum Caritas-Office. Sie wollen mir ein Projekt zeigen.
Mit zwei Mitarbeitern geht es in einen gut gesicherten Bereich von Wohnungen. Hier werden fast alle Flüchtlinge durch das UNHCR gebracht, die Kenia erreichen. Sie bleiben hier nur 7 bis 14 Tage, bis sie in ein Flüchtlingslager gebracht werden. Hier erfolgt eine medizinische Untersuchung und Behandlung in Krankenhäusern. Es wird auf Sicherheitsfälle geprüft, ob man die Person in ein Lager schicken kann. Dann haben sie auch eine Werkstatt für Prothesen. Das Geld reicht oft nur für 15 Fälle im Jahr. Sie haben ca. 100 Plätze. Im Jahr bearbeiten sie hier 7-12.000 Fälle darunter viele Kinder.
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Dann mussten wir den Laden einer Schneiderin (Flüchtling) suchen. Sie hat den einjährigen Kurs gemacht, eine eigene Nähmaschine und seit kurzem einen eigenen Laden. Der Start ist nicht leicht. Sie freut sich, sich selbständig gemacht zu haben. Dann ging es in die Pfarrei, in der die Schneiderkurse angeboten werden. Letztes Jahr war ich allein mit dem Matatu hier. Es gibt einen kleinen Laden, eine Radiostation und eine Gruppe von Männern, die Holzschnitzereien machen. Das ist ein Angebot, dass Flüchtlinge selbst für ihr Einkommen sorgen. Hier gebe ich meine restlichen Schillinge aus.
Dann ging es durch den Stadtverkehr zurück ins Zentrum. Dann führe ich ein Gespräch mit dem Leiter der Caritasbank.
Duschen und alles schnell in den Koffer! Ich hatte meine Koffer schon fast fertig gepackt. Caritas Nairobi bringt mich zum Flughafen. Diesmal sind wir früh dran und es ist stadtaus „wenig“ (lokale Verhältnisse - Deutsch: viel bis sehr viel). Ich gab meine Koffer auf und erfahre, dass das Flugzeug eine Stunde Verspätung hat. Es geht über Daressalam nach Zürich und dann nach Nürnberg.

 
 

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