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Haus Moriah Nachrichten Burundi_2019 Weißer Sonntag

Burundi Karte Titel
Besuch in Burundi 18.-28.4.2019

Reiseberichte von Generalrektor Dr. Christian Löhr 

 


 

 

 

Sonntag, 28. April 2019

Wieder wache ich schon recht bald auf und lese noch, bis Adelin auch kommt. Wir beten gemeinsam die Laudes und frühstücken. Adelin hat vergeblich versucht, für seine beiden Messen heute Vormittag eine Vertretung zu finden. So muss er schon kurz nach 8.00 Uhr zu seiner ersten Messe in Christ Roi abfahren. Er schickt mir seinen Chauffeur dann wieder zurück, damit er mich ans Schönstattzentrum Mons Sion bringt.

Als ich dort ankomme, herrscht schon reges Treiben. Viele Leute kommen zur heutigen Priesterweihe. In der Sakristei treffe ich beim Ankleiden unsere Mitbrüder und einige andere mir bekannte Priester, darunter auch den Generalsuperior der Schönstattpatres P. Juan Pablo Catoggio, der eigens von Schönstatt angereist ist. Wir freuen uns, dass wir uns einmal in Burundi treffen. Um 9.30 Uhr beginnt die große Einzugsprozession. Schätzungsweise 50 Priester ziehen mit dem amtierenden Erzbischof und seinem emeritierten Vorgänger am Schönstatt-Heiligtum vorbei in die große Pilgerkirche. Zwei burundische Diakone werden in dieser Feier zu Priestern geweiht: einer für die Schönstatt-Patres und einer für die Weißen Väter.

Pilgerkirche Mont Sion am Schönstattheiligtum in Bujumbura
Pilgerkirche Mont Sion am Schönstattheiligtum in Bujumbura
Leider ist die ganze Liturgie auf Kirundi. Ich habe aber Glück. Schon in der Sakristei gibt mir ein Priester die Hand, den ich gestern bei Adelin noch im Fernsehen gesehen habe. Das sage ich ihm auch und er setzt sich neben mich und übersetzt mir die gehaltvolle Predigt des Erzbischofs. Die musikalische Gestaltung übernimmt ein großer Chor junger Erwachsener, die zu Keyboard, Gitarren und Trommeln singen. Die Gemeinde singt, klatscht und tanzt mit. Ich bewundere die vielen Gläubigen, die in der Kirche keinen Platz mehr gefunden haben und draußen auf den Rängen um die Kirche sitzen müssen. Sie halten dort 3 ½ Stunden in starker Sonne aus, was ihrer Stimmen offenbar keinen Abbruch tut. Die große Pilgerkirche ist auf Stützen gebaut und nach den Seiten hin offen. So können viele von draußen doch ganz mit dabei sein und gelegentlich kommt auch etwas Luft herein. Es ist heute sehr sonnig und warm geworden.

Nach der Heiligen Messe kann ich mir von Abbé Pierre, der das Triduum mit uns gefeiert hatte, seine Fotos auf meinen Laptop kopieren. Sie sind eine sehr liebe Erinnerung an die schönen Tage von Karfreitag bis Ostersonntag bei Abbé Thomas.

Der Provinzial der Patres lädt mich zum Festessen ein. Es findet bei den Schönstatt-Schwestern statt. Vor einem Saal ist ein großes Zelt aufgebaut, so dass viele Gäste Platz finden. Ein Kameramann aus den USA hat den Gottesdienst gefilmt. Es soll einen Beitrag über Schönstatt in Burundi für die US-amerikanischen Schönstätter machen. Ich werde gebeten, ihm einen kurzen Beitrag über unsere Gemeinschaft in Burundi einzusprechen, was ich gern tue. Während des guten Mittagessens wird laute Musik gespielt, aber auch mehrere Tanzeinlagen angeboten. Außerdem werden, für Burundi ganz typisch, viele Ansprachen gehalten.

Kurz nach 15.00 Uhr lässt man mir ausrichten, dass mich Adelin draußen mit seinem Auto erwartet. Er hat meine beiden Koffer bei sich zu Hause aufgenommen und fährt mich nun direkt zum Flughafen. Die Straßen sind ziemlich voll und verstopft. Adelin hilft man gut und schnell durch die Formalitäten. Als oberster Militärseelsorger des Landes im Range eines Brigadegenerals wird er vom Sicherheitspersonal ehrfuchtsvoll begrüßt und kann mich bis in den Sicherheitsbereich und in den VIP-Saal begleiten. Wir unterhalten uns noch etwas und dann verabschieden wir uns voneinander.

Pünktlich um 17.20 Uhr starten wir Richtung Süden über den Tanganjika-See und machen eine große Rechtskurve, um nach Addis Abeba zu fliegen. Dort habe ich knapp zwei Stunden Zeit zum Umstieg. Leider verzögert sich der Weiterflug, so dass wir in Frankfurt/M. mit einer 50 minütigen Verspätung ankommen. Der liebe Gott schenkt mir dafür noch ein schönes Wunder: Ich rufe noch vom Flugzeug aus Dr. Wilhelm Mahlmeister auf Berg Moriah an, der mich am ICE-Bahnhof Montabaur abholen will, um ihm mitzuteilen, dass ich den anvisierten Zug um 6.01 Uhr nicht bekommen werde. Als ich zum Bahnsteig komme, steht der Zug mit einer 20minütigen Verspätung gerade bereit, so dass mich Wilhelm doch noch abholen kann.

Wir fahren von Montabaur gleich zum Urheiligtum und können dort noch pünktlich, gemeinsam mit Pfarrer Dieter Heck, die Morgenmesse um 7.15 Uhr feiern. Gott hat das Wunder gewirkt, dass ich diese Hl. Messe noch erreiche, obwohl wir erst um 5.55 Uhr gelandet sind. So kann ich mein Versprechen an die Mitbrüder in Burundi einlösen, dass ich sie heute Morgen alle geistigerweise mit ins Urheiligtum nehme, um Dank zu sagen für die gesegneten Tage des Treffens der Regio Nazareth und alle unsere Anliegen unserer Dreimal Wunderbaren Mutter besonders anzuempfehlen.

 
 

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