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Haus Moriah Nachrichten Regio Getsemani Bericht 09

 

Getsemani2018

09.

 

Donnerstag, 28. Juni 2018

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Hafen in Ponce
P. Santiago und ich frühstücken um 7.30 Uhr. Seine Haushälterin ist noch nicht da, so dass P. Santiago alles selbst vorbereitet. Er ist recht geschickt in der Küche. Sein Hund ist immer an seiner Seite. Er ist alt und gebrechlich und bellt nicht mehr. Wenn er hustet, klingt es, als wenn ein alter Mann Probleme mit der Lunge hat.

Nach dem Frühstück arbeite ich etwas am PC. Die W-lan-Verbindung ist hier im Haus sehr kurz, so dass ich mit meinem Laptop ins Arbeitszimmer von P. Santiago gehen muss.

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Heiligtum Hormigueros (Text siehe unten)
 
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Heiligtum Hormigueros

William Rosaly und Braulio Mejias warten draußen. Heute erfahre ich, dass William und seine Frau ein medizinisches Laboratorium unterhalten. Er ist heute mit einem Auto seiner Frau, einem Audi Q7 gekommen. Deutsche Autos sind in der Karibik Mangelware und absolute Luxusgüter. Nach dem BMW gestern und dem Audi heute weiß ich, dass William zu den begüterten Menschen hier gehört. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass hier eher wohlhabende oder besser gebildete Menschen einen Zugang zu Schönstatt haben; einfache oder ärmere Leute habe ich an den karibischen Heiligtümern noch nicht gesehen.

 

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Heiligtum Hormigueros (Text siehe unten)

 

 

Wir fahren miteinander in das Schönstatt-Nationalheiligtum nach Cabo Rojo an der Westküste des Landes. Es liegt auch, wie Juana Diaz, auf einer Anhöhe über dem Meer. Alles ist hier in Cabo Rojo aber viel größer. Es ist ein großes Gelände mit Pilgerhaus, Haus der Schwestern, großer Kirche und dem Heiligtum auf der höchsten Stelle in der Mitte. Nach drei Seiten sieht man das Meer von hier.

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Schönstatt-Heiligtum Cabo Rojo
 

 

 

 

Bildseite Cabo Rojo (pdf) 

 

Die Oberin der 14köpfigen Kommunität der Schönstätter Marienschwestern, Sr. Taqui Perez, begrüßt uns vor dem Heiligtum. Dazu sind die Verantwortlichen für das hiesige Heiligtum gekommen, vor allem Mike Esteves mit seiner Frau Edith. Auch P. Edgar Carlo ist hier, der den Schwestern immer wieder die Heilige Messe feiert, aber (noch) kein Schönstätter ist.

Schönstatt-Heiligtum Cabo Rojo, Gebet und Begrüßung im Heiligtum
Schönstatt-Heiligtum Cabo Rojo, Gebet und Begrüßung im Heiligtum

 

 

Nach einer Gebetsstille beten und singen wir im Heiligtum gemeinsam. Mike hält eine kleine Ansprache und überreicht mir ein kleines Modell dieses Heiligtums mit der Fahne von Puerto Rico dahinter.

 

 

Wir machen dann einen Rundgang über das weitläufige Gelände. Zuerst umringen wir die Statue von Pater Kentenich neben dem Heiligtum für Fotos. Es ist ein Bronzeabguss des Originals aus Milwaukee, wie eines auch bei unserm Belmonte-Heiligtum in Rom steht. Sie ist durch die starke Sonne so heiß, dass man sie fast nicht anfassen kann.

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Cabo Rojo, in der Ausstellung, hier mit Stuhl der Montagsvorträge von P. Kentenich aus Milwaukee
Weiter geht es zur großen Kirche für die Sonntagsmessen und in eine Ausstellung. Hier wird einerseits das Wachsen Schönstatts in Puerto Rico gezeigt, anderseits auch Gegenstände, die Pater Kentenich besessen oder gesegnet hat. Das erste Hausheiligtum, das P. Kentenich in Milwaukee in einer Familie gesegnete hat, ist hier originalgetreu wieder aufgebaut worden.

Wir beten den Angelus in der großen Hauskapelle der Schwestern. Vor dem Mittagessen wird mir noch ein Zimmer im Pilger- und Exerzitienhaus gezeigt. Dann wartet ein wohlschmeckendes Mittagessen auf uns.

Cabo Rojo, musikalischer Gruß der Schwestern nach dem Mittagessen
Cabo Rojo, musikalischer Gruß der Schwestern nach dem Mittagessen

 
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Cabo Rojo, musikalischer Gruß der Schwestern nach dem Mittagessen

 

 

 

 

 

 

Am Ende kommen alle Schwestern, um uns einige Schönstatt-Lieder zu singen. Wir bekommen auch Liederbücher, so dass wir mitsingen können. Nicht alle Schwestern sind im Moment im Haus. Es ist eine internationale Gemeinschaft, bestehend aus Schwestern aus Puerto Rico, der Dominikanischen Republik, aus Mexiko und aus den USA. Ich danke herzlich und halte eine kurze, improvisierte Ansprache.

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Cabo Rojo, mit P. René von den Esclavos
Draußen geht jemand in einem weißen Habit vorbei. Mir wird erzählt, dass es einer aus der Priester-Gemeinschaft der „Esclavos“ ist, die sich in Puerto Rico in den 80er Jahren gegründet hat und nach der Schönstatt-Spiritualität lebt. Man nutzt die Gelegenheit, P. René herein zu bitten und mich mit ihm bekannt zu machen. Mir ist durch das Generalpräsidium in Schönstatt die Frage präsent, welche Verbindung zwischen Schönstatt und den Esclavos heute besteht und wie ihre beiden Heiligtümer eingeschätzt werden. Ich berühre im Gespräch diese schwierigen Punkte aber nur sehr oberflächlich und höre gern auf das, was mir P. René erzählt. Er präsentiert seine kleine, junge Gemeinschaft mit 15 Priestern als ganz in der Schönstatt-Spiritualität stehend und aus dem Geist P. Kentenichs lebend.

Ich gehe ein letztes Mal ins Heiligtum und über das weitläufige Grundstück, bevor wir herzlich Abschied nehmen. P. Edgar lädt uns ein, noch den nahen Wallfahrtsort Nostra Senora de la Monserrate in Hormigueros zu besuchen. In dieser schmucken Wallfahrtsbasilika auf einem Hügel wird die Gottesmutter von Monserrat verehrt. (s. Fotos oben)

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In San Germán
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In San Germán
 

 

 

 

 

 

 

Unsere Fahrt geht weiter nach Porta Caeli in der Stadt San Germán. Es war früher einmal die Hauptstadt. Schöne alte Holzhäuser mit Balkonen erinnern an dieser Zeit. Leider ist das bedeutende Museum für religiöse Kunst in einem ehemaligen Kloster heute geschlossen. So schlendern wir nur etwas durch den hübschen Ort und fahren dann nach Ponce zurück.

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Stadt Ponce von der Festung aus
Hier besuchen wir den Hafen (Bild s.o.) und laufen an der Standpromenade entlang. William fährt uns noch hinauf zur Festung über der Stadt, von wo man einen schönen Blick hat, und dann noch hinunter in die Innenstadt an der Kathedrale vorbei.

Wir kommen 20 Minuten vor Beginn der Heiligen Messe um 18.00 Uhr wieder am Schönstatt-Zentrum Juana Diaz an. Ich bitte P. Santiago, dass er heute der Messe vorsteht und ich nur konzelebrieren muss. Er hat eine sehr individuelle Art der Zelebration mit langen Erklärungen und Vorlesen aus Heftchen.

An die Heilige Messe schließt sich am Donnerstag-Abend immer eine „heilige Stunde“ mit eucharistischer Anbetung an. Jemand ist mit einer Gitarre hier und begleitet die Gesänge. Es ist nicht viel Zeit für persönliches Gebet. Eine der Katechetinnen hält eine lange Predigt (vor ausgesetztem Allerheiligstem!) über das Gebet. Es ist ein schönes, persönliches Zeugnis. Ich denke mir, wie lange es in Deutschland noch dauern wird, bis Laien ermächtigt oder willens sein werden, solche Zeugnisse vor den Gemeinden abzulegen. Auf jeden Fall lobe ich diese Frau und danke ihr im Anschluss an die Anbetungsstunde.

Es sind einige wichtige Mails eingegangen, die ich noch beantworten möchte, bevor wir nochmals in die Stadt Ponce hinunter fahren, um in einem typisch amerikanischen Fastfoodrestaurant à la MacDonalds noch etwas zu essen.

Fortsetzung 

 
 

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