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Haus Moriah Nachrichten LA 2018-19 20-12

 

Besuch des Generalrektors Dr. Christian Löhr
in der Regio Nuevo Belén

Dezember 2018 – Januar 2019

 

Donnerstag, 20.12.2018

Padre Alejandro Zelaya hat mir schon eine WhatsApp geschrieben, dass er schlecht durchkommt. So warte ich über eine halbe Stunde auf ihn. Es ist richtig heiß. Die Sonne brennt erbarmungslos.

Karte Buenos Aires
Wir fahren durch viele Gegenden, die ich von meinem gestrigen Abendspaziergang her schon kenne, vor allem durch die Avenida 9 de Julio, in den Stadtteil Lanús im Norden der Stadt. Wenn man über den Fluss fährt, verlässt man die Erzdiözese Buenos Aires und gelangt in die Diözese Avellaneda-Lanús, in der Alejandro Zelaya in der Pfarrei S. José de Pompeo als Pfarrer arbeitet.

Als wir nach längerer Fahrt durch immer ärmere Gegenden ankommen, ist die Einfahrt zu seiner Garage von Autos zugeparkt, die zur gegenüberliegenden KFZ-Werkstatt gehören. Alejandro kennt seine Nachbarn offenbar gut, man begrüßt sich herzlich und die Autos werden weggefahren, so dass er in die Garage kommt.

Das Pfarrhaus ist zweistöckig. Ich bekomme ein schönes, großes Zimmer im Erdgeschoss zugewiesen. Alejandro wohnt mit seiner Mutter im ersten Stock. Das Wohnzimmer ist sehr groß und erinnert mich an das Empfangszimmer in einem Bischofshaus. Wir gehen in die benachbarte Kirche und danken für die gute Ankunft. In einer Seitenkapelle ist eucharistische Anbetung. Die Pfarreimitglieder teilen sich den Gebetsdienst auf. Im Moment kniet eine Frau vor dem Allerheiligsten in der Monstranz.

An der Kathedrale in Avellaneda-Lanús
An der Kathedrale in Avellaneda-Lanús
Wir vereinbaren eine einstündige Mittagspause, in der ich die eingegangenen E-Mails beantworten kann. Weil ich vorgeschlagen habe, kein opulentes Mittagessen zu machen, essen wir nur etwas Obst und Kuchen und trinken etwas, bevor wir mit dem Auto wieder Richtung Innenstadt aufbrechen. In der Mittagspause hat es schon das erste Mal stark geregnet. Nach einer knappen Stunde kommt aber wieder die Sonne durch. Nun fahren wir auf eine dunkle Wolkenwand zu, und es wird den ganzen Nachmittag über immer wieder sehr stark regnen. Auf der Rückfahrt mache ich einige Fotos, wie stark ganze Straßen dann unter Wasser stehen.

An der Kathedrale in Avellaneda-Lanús
An der Kathedrale in Avellaneda-Lanús
Unser Weg führt uns zur Kathedrale, die mir Alejandro noch zeigen will. Wir parken in der Tiefgarage des Ordinariates direkt neben der Kathedrale. Weil es stark regnet, bleiben wir noch im Eingangsbereich des Ordinariates und treffen einige Priester, denen mich Alejandro vorstellt. Es hört nicht auf zu regnen, so dass wir in schnellen Schritten die wenigen Meter bis zur Kathedrale laufen. Es ist, vermute ich, eines der ältesten Gebäude der Stadt. Die Kathedrale ist neobarock, der größte Teil der Innenausstattung wohl aus dem 19. Jahrhundert. Sie ist groß, dreischiffig, mit angebauten Kapellen. Wir zirkulieren einmal herum und halten eine Gebetszeit in der Sakramentskapelle mit ausgesetztem Allerheiligstem. Beim Hinausgehen werden Alejandro und mir Weihnachtsbilder geschenkt.

Auf dem Heimweg in die Pfarrei stehen viele Straßen unter Wasser.

Um 19.00 Uhr feiern wir die Abendmesse in der Pfarrkirche. Die Mesnerin warnt uns, dass wegen der Überschwemmungen heute nur wenig Leute kommen werden. So ist es dann auch. Ein Herr mittleren Alters stimmt Lieder mit schöner Stimme an, aber viel zu hoch, so dass kaum jemand mitsingen kann. Es surren Ventilatoren. Die Mikrofonanlage ist sehr dumpf eingestellt, so dass ich im Altarraum wenig verstehe.

Alejandro Zelaya am Grab seines Vaters Mauricio Armando auf dem Friedhof der Schönstattpatres Sion del Padre
Alejandro Zelaya am Grab seines Vaters Mauricio Armando auf dem Friedhof der Schönstattpatres Sion del Padre
Sehr schön ist eine kurze eucharistische Anbetung am Ende der Heiligen Messe. Alejandro trägt die Monstranz in die Kirche hinein und erhebt die Monstranz über jedem Einzelnen. Am Ende wird ihm das Hauptportal geöffnet und er segnet auf den Kirchenstufen seine Pfarrei in alle Himmelsrichtungen. Wir verabschieden die Leute am Ende der Feier auf denselben Stufen vor der Kirche. Hier in Argentinien ist es üblich, sich mit einem Wangenkuss zu grüßen, Männer und Frauen.

Nach der Heiligen Messe macht Alejandro etwas warm, was seine gute Mutter für uns vorbereitet hat. Wir unterhalten uns angeregt, vor allem über unsere Erfahrungen mit Schönstatt und die Herausforderungen, die wir heute sehen. Gegen 22.00 Uhr bin ich froh, noch ein letztes Mal einige Mails beantworten und dann ins Bett gehen zu können.

 

Fortsetzung

 

 

 
 

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