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Haus Moriah Nachrichten Polenreise 2018 03

 

Mein Besuch bei unseren polnischen Mitbrüdern 13.-24.2.2018

Generalrektor Dr. Christian Löhr

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Donnerstag, 15.2.2018

Um 8.00 Uhr frühstücke ich wieder bei den Schwestern und bete anschließend in der Hauskapelle die Laudes. Die Zeit danach, bis mich unser Mitbruder Henryk Romanik abholen will, nutze ich, um Mails zu beantworten und zu lesen.

Henryk ist mir vom Sehen bekannt, aber wir sind uns wohl bisher in Schönstatt nur eher selten begegnet. Von daher haben wir heute viel Zeit, uns kennenzulernen und auszutauschen. Henryk nimmt mich mit seinem Auto mit. Wir fahren kurz zum Ordinariat von Koszalin, wo er etwas abzugeben hat.

Konkathedrale von Kolberg
Konkathedrale von Kolberg
Dann geht es auf der Landstraße, auf der man wohl um die 90 km/h fahren darf, ins gut 30 km entfernte Kolobrzeg (Kolberg). Hier ist vor 1000 Jahren das erste pommersche Bistum gegründet worden. Die Konkathedrale von Kolberg ist die größte Kirche des Bistums Koszalin-Kolobrzeg.

Pater Kentenich war hier im August 1917 zur Kur. Damals waren in der Nähe des Bahnhofs eine Kirche, ein Pfarrhaus und ein Kurhaus, von denen heute nichts mehr zu sehen ist. Wir parken in der Nähe des Bahnhofs, sind froh, im Bahnhof ein WC zu finden und gehen dann zu einem Backsteinhaus, das wohl noch aus der Zeit stammt, in der Pater Kentenich hier war. In der Nähe ist das Hauptpostamt, auch aus den hier typischen roten Backsteinen gebaut. Wir sind uns sicher, dass Pater Kentenich von hier aus seine Postkarten abgeschickt hat, von denen es heute noch einige im Archiv in Schönstatt gibt. Ich gebe die Briefe auf, die ich gestern geschrieben habe und decke mich für weitere Post mit Briefmarken ein.

 

Vor dem Leuchtturm im Hafen von Kolberg
Vor dem Leuchtturm im Hafen von Kolberg
Dann fahren wir zum Hafen, bitten, dass uns jemand am Leuchtturm fotografiert und laufen die Mole bis zum Ende. Nach rechts und links sieht man hier den langen Ostseestrand, an dem sich im Sommer die Urlauber tummeln. Kolberg ist dabei eine besonders beliebte Sommer-Destination.

Ostseepromenade in Kolberg
Ostseepromenade in Kolberg

 

 

 

 

 

 

 

 

Denkmal vor der Konkathedrale in Kolberg
Denkmal vor der Konkathedrale in Kolberg
Der letzte Weg führt uns zur Kathedrale. Henryk parkt auf dem Parkplatz der Dompfarrei und führt mich als erstes zu einer modernen Plastik vor der Kathedrale. Sie erinnert an die Tausendjahrfeier der Gründung des Bistums mit Kaiser Otto III. und Herzog Boleslaus von Polen. Rechts in dieser Skulpturengruppe ist auch Papst Benedikt XVI. dargestellt, das erste Mal überhaupt weltweit. Das Kreuz im Hintergrund soll die offenen Wunden zwischen Polen und Deutschen darstellen, die durch die Heilig-Geist-Taube oben überbrückt und geschlossen wird.

 

 

Henryk Romanik am Chorgestühl in der Konkathedrale von Kolberg
Henryk Romanik am Chorgestühl in der Konkathedrale von Kolberg
Siebenarmiger Leuchter in der Konkathedrale von Kolberg
Siebenarmiger Leuchter in der Konkathedrale von Kolberg

Im Inneren der Konkathedrale sehen wir Fotos aus alter Zeit, auch nach der fast völligen Zerstörung der Innenstadt im 2. Weltkrieg. Die Kirche fasst 3000 Menschen. Besonders beeindruckend sind die schönen Farbfenster von einem schlesischen Künstler, ein Holzleuchter in der Kirchenmitte mit der Gottesmutter und dem Heiligen Johannes dem Täufer spiegelbildlich angeordnet, einem alten Chorgestühl und dem siebenarmigen Kupferleuchter aus dem 14. Jahrhundert.

 

Grabmal für Bischof Ignazy Jez
Grabmal für Bischof Ignazy Jez
Chorgestühl Madonna
Chorgestühl Madonna
Chorgestühl hl. Bischof
Chorgestühl hl. Bischof
Wir beten oben am Grab von Kardinal Ignazy Jez; in die Krypta selbst können wir leider nicht hinuntersteigen.

 

 

 

 

 

 

 

An der Bronzestaute des Mädchens mit dem Handystic
An der Bronzestaute des Mädchens mit dem Handystic
Eine moderne Bronze-Plastik draußen zeigt ein junges Mädchen mit Reisekoffer und Handystick vor dem alten Rathaus. Wir essen im benachbarten ehemaligen Haus des Henkers von Kolberg. Unten ist dieses Restaurant im Biedermeierstil eingerichtet, oben eher rustikal-mittelalterlich.

 

Wir fahren zurück in Richtung Koszalin und biegen etwa zehn Kilometer vor der Stadt links ab, um den Jamund-See halb zu umfahren. Henryk ist Pfarrer in Osieki. Er zeigt mir auf dem Weg hierher noch eine Sommerkapelle in Lase, einem Stranddorf seiner Pfarrei, wo im Juli/August bis zu 1000 Menschen an den beiden Sonntagsmessen teilnehmen.

In seinem Pfarrhaus gleich nach dem Ortseingang gelangen wir durch die Garage in eine Art Winterkapelle im Kellergeschoss des Pfarrhauses. In diesem beheizten Raum sind die Wochentagsmessen im Winter. Die Mutter von Henryk, Frau Agnieszka, begrüßt uns mit Kuchen und Kaffee. Um 17.00 Uhr ist die Heilige Messe, bei der ich die Schrifttexte in der Predigt auslegen soll. Wir sind mit den Gläubigen und einer Ministrantin nur acht Personen.


Polen_2018

Am Abend beten Henryk und ich die Vesper in englischer Sprache. Nach dem Abendessen schenkt mir Henryk zwei schöne Bücher: ein Meditationsbuch, das er geschrieben hat und eines mit schönen Fotos der Kirchen dieser Gegend. Wir haben an diesem Abend einen schönen, intensiven Austausch.

Fortsetzung

 
 

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