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Haus Moriah Nachrichten Polenreise 2018 06

Mein Besuch bei unseren polnischen Mitbrüdern 13.-24.2.2018

Generalrektor Dr. Christian Löhr

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Sonntag, 18.2.2018

Heute ist Bündnistag. Ich bin um 8.00 Uhr allein beim Frühstück. Als ich anschließend in die Hauskapelle möchte, finde ich die Schwestern dort im Gebet. Ich schließe die Tür wieder. Eine Schwester kommt hinter mir her und lädt mich ein, gern trotzdem mit herein zu kommen. So habe ich eine schöne, stille Gebetseinheit zusammen mit den Schwestern.

Bis zur Sonntagsmesse um 12.00 Uhr ist noch Zeit. Kaszik fragt mich per WhatsApp an, ob ich die Predigt halten würde. So bereite ich mich noch etwas vor, lese und schreibe.

Ich treffe Kaszik gegen 11.30 Uhr oben am Heiligtum. Die Sonne kommt heraus und wir schauen uns einige Mauerreste an, wo vor langer Zeit hier schon sakrale Gebäude gestanden haben.

Zur Heiligen Messe ist das Heiligtum überfüllt und die Tür muss trotz ca. 2°C draußen für die vielen Mitfeiernden davor weit offen bleiben. Eine der Schwestern begleitet wie immer sehr schön auf der kleinen elektronischen Orgel. In der Predigt nehme ich das Motiv der Wüstenerfahrung Jesu auf und stelle den Zuhörern die vier Meilensteine der Schönstattgeschichte als Wüstenerfahrung Pater Kentenichs vor, die vom Himmel her reich gesegnet wurden. Die Kommunion teilt Kaszik draußen vor dem Heiligtum aus, ich selbst drinnen. Am Ende der Messfeier beten wir das Begleitgebet zur Diözesansynode, das Gebet zum Kentenichjahr und erneuern das Liebesbündnis.

Verbrennen_der_Krugpost
Verbrennen_der_Krugpost
Dann ziehen wir vor das Heiligtum, um die Krugpost zu verbrennen. Danach beginnt die eucharistische Anbetung. Viele folgen der Einladung der Schwestern hinunter ins Schwesternhaus zu einem heißen Getränk. Es wird eine schöne, familienhafte Zusammenkunft. Weil Kaszik verraten hat, dass ich einst Domspatz war, soll ich etwas singen. Ich stimme einige Taizé-Kanones an und singe dann noch allein „Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal“. Auf meine Bitte, man möge auch ein polnisches Volkslied singen, singt ein Mädchen mit schöner Stimme ein Lied.
Gruppenfoto nach der Messe
Gruppenfoto nach der Messe
Gemeinsam beenden wir diese Zusammenkunft mit dem Lied zur „Schwarzen Madonna“. Es werden noch einige Gruppenfotos gemacht und der Abschied ist sehr herzlich.

Ein Ehepaar hat mir Prospekte aus Darlowo (Rügenwalde) an der Ostsee mitgebracht, weil sie gehört haben, dass ich dieser Tage dort war. Sie laden mich ein, im Sommer wiederzukommen und die Ostsee zu genießen.

Nach dem Mittagessen zusammen mit Kaszik im Schwesternhaus wird um 15.00 Uhr der Barmherzigkeitsrosenkranz im Heiligtum gebetet. Daran schließt sich eine ausführliche Fastenandacht vor ausgesetztem Allerheiligsten an, die in dieser Form in Polen lange Tradition hat. Kaszik hält am Ende der Andacht eine Fastenpredigt. In diesem Jahr hat er einen Zyklus gewählt zu den Fragen in der Passionsgeschichte. Heute geht es um die Frage des Pilatus an Christus „Woher kommst du?“. Ich verstehe leider nur sehr wenig.

Eine Schwester drückt mir ein Liederbuch in die Hand und ich versuche, etwas mitzusingen. Polnisch ist eine schwere Sprache mit den vielen Zischlauten. Während der Andacht kommen junge Schwestern der Communité de S. Jean, die sich vor einem Jahr in einer Pfarrei in Koszalin niedergelassen haben. Da offensichtlich nicht alle Schwestern des Polnischen mächtig sind, übersetzen sie sich leise die Predigt von Kaszik. Nach der Andacht begegnen wir den Schwestern noch vor dem Heiligtum und tauschen uns mit ihnen aus. Es war für die Leute hier in Polen anfangs sehr fremd, dass die Schwestern allein von der göttlichen Vorsehung leben und betteln gehen.

Abendstimmung an der Ostsee
Abendstimmung an der Ostsee
Kaszik fährt mit mir in seine Wohnung neben der Kathedrale und zieht sich um. Dann fahren wir in einen Ort an der Ostsee, wo es eine lange, schöne Strandpromenade gibt. Auf dem Rückweg laufen wir unten an der Wasserkante im Sand entlang. Wir möchten etwas Fisch zu Abend essen und finden lange kein offenes Restaurant. Im Winter ist hier nicht viel los. Die zahlreichen Restaurants und Buden zeugen aber davon, dass es im Sommer hier ganz anders ist. So schauen wir noch kurz bei dem Pfarrer herein, bei dem Kaszik jeden Sonntag-Morgen eine Heilige Messe übernimmt und finden dann noch ein offenes Hotel-Restaurant.

Wir unterhalten uns über den Austausch der Mitbrüder gestern beim Gruppentreffen und was das heißen könnte für die Zukunft.

Fortsetzung 

 
 

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