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CmL1996 IV C 1 Die Menschengebundenheit Jesu
J. Kentenich, aus: Studie über die Werktagsheiligkeit, 1937

„Wie ich euch geliebt“, so sagte der Heiland einmal den Seinen, „so sollt ihr einander lieben“ (Joh 13,34). Wer im einzelnen wissen will, wie der Heiland geliebt, braucht nur die Heilige Schrift, den Brief Gottes an seine Kinder, aufzuschlagen. Er wird sich dann gar bald freudig beugen vor der zuvorkommenden, mitfühlenden und heroischen Liebe, wie der Heiland sie durch Wort und Tat überreichlich zum Ausdruck gebracht.

1. Seine Liebe ist zuvorkommend. Darum weiß er auch so gütig einzuladen: „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“ (Mt 11,28). Er nennt sich selbst den guten Hirten, der dem verirrten Schäflein nachgeht, der Wüstenbrand und Dornengestrüpp nicht scheut, um es zu finden und auf seinen Schultern heimzutragen, der sogar bereit ist, sein Leben herzugeben.

2. Wie herzlich-mitfühlend seine Liebe ist, beweist die Tatsache, daß er für körperliche und seelische Not jeder Art, wie sie ihm begegnet, volles Verständnis hat. Bald schenkt er der weinenden Mutter ihr Kind wieder, bald heilt er eine verdorrte Hand, hier treibt er einen Teufel aus, und dort speist er die Scharen des Volkes, die ihm drei Tage hindurch treu gefolgt sind. Und als man ihm eine Ehebrecherin, mit Schande beladen, vorführt, da sieht er noch durch Sündenschmutz und Sündennot auf dem Grunde dieser Seele einen Funken von Sehnsucht nach Reinheit und Gutsein und - verurteilt sie nicht. Wohltaten spendend ging der Heiland einher.

3. Hochherzige Liebe geht aber noch weiter: „Er hat mich geliebt und sich für mich dahingegeben“ (Gal 2,20). „Eine größere Liebe hat niemand, als wenn er sein Leben hingibt für seine Freunde“ (Joh 15,13). Wenn wir des Heilandes Liebe in etwa verstehen wollen, dann müssen wir hier stehenbleiben. (...)Der Werktagsheilige ist ergriffen von all diesen Erweisen der gottmenschlichen Liebe und wird nicht müde, mit dem Apostel Paulus zu wiederholen: „Er hat mich geliebt und sich für mich dahingegeben“ (Gal 2,20).

Erschienen in:
Joseph Kentenich
Christus mein Leben
Ausgewählte Texte zum Christus-Jahr 1997
Herausgegeben von Günther M Boll, M. Pia Buesge, Peter Wolf
Patris-Verlag Vallendar-Schönstatt
www.patris-verlag.de

 

Eingestellt von
O B
KM
Eingestellt am: 24.11.2009 16:58
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