Anzeigen

 

Haus Moriah Josef-Kentenich-Institut Kentenich-Texte KT Volltextsuche

 Text
CS33-2 CAUSA SECUNDA Text 33/2
Aus: Tagung in Rottenmünster (Der freie Mensch) 1946

VIII. Vortrag

Um Gott in der Weltregierung besser verstehen zu lernen, versuchten wir, das Gesetz uns aufzeigen zu lassen, nach dem er die Welt durch Zweitursachen regiert.

Wir haben als erstes Gesetz kennen gelernt das Weltregierungsgesetz. Gott regiert die Welt in Liebe nach dem Gesetz der organischen Übertragung und Weiterleitung. Wir bemühen uns, diese Gesetze anzuwenden auch auf die Liebe zur Gottesmutter, zum Schutzengel, zu den Heiligen. Es ist das in unseren Kreisen kein Problem. Andere Kreise meinen, man dürfe der Gottesmutter keine so starke Liebe schenken. Sie übersehen dabei das Gesetz der organischen Weiterleitung. So ähnlich, wie Gott auf jede Kreatur etwas übertragen hat von seinen Eigenschaften, so hat er das auch auf die Gottesmutter übertragen, hier aber in hervorragender Weise, so weit ein Geschöpf dessen überhaupt fähig ist. So darf ich auch die Gottesmutter in hervorragender Weise lieben durch das Gesetz der organischen Übertragung. Und so wird auch diese Liebe durch das Gesetz der organischen Weiterleitung letzten Endes doch nur zu Gott geführt. Wir brauchen uns deshalb nicht zu fürchten, wenn wir die Gottesmutter gerne haben, würden wir etwas an Liebe entziehen dem Vatergott, dem Heiland oder dem H1.Geiste.

2. Gesetz: Weltordnungsgesetz.

Dadurch, daß wir das Weltordnungsgesetz kennen lernen, vertiefen wir den eben skizzierten Gedanken. Gott hat eine Ordnung hineingebaut in die Welt. Es gibt ein Mineralreich, ein Pflanzenreich, ein Tierreich, ein Engelreich. Jede übergeordnete Ordnung überstrahlt die andere in vollkommener Weise. Gott ist ein Gott der Ordnung. Wir denken an die Region des Menschseins. Sie schließt alle Ordnungen in sich und ist eine Welt im Kleinen. Auch in diese Region des Menschseins will der Herrgott hineingeführt werden. An die Spitze der Schöpfung hat der Gott der Ordnung ein Wesen gestellt, das alle rein geschöpfliche Vollkommenheit in sich verkörpert und sie überragt: Das ist die Gottesmutter. Die Gottesmutter ist vollendeter als alle Engel; sie überragt als Geschaffene alle Geschaffenen. Das ist eine ungemeine Ehre für das Frauengeschlecht! Die Gottesmutter ist das Sonnenbild aller geschöpflichen Würde. Sie ist die Stellvertreterin der gesamten Schöpfung am Throne Gottes. Sie soll aber auch das Spiegelbild sein unserer gottverwandten Würde. Wo ist meine Stelle in den verschiedenen Ordnungen Gottes? Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir zuerst das dritte Gesetz kennen lernen. Es ist

3. Gesetz: Weltvervollkommnungsgesetz.

Beide Gesetze, das Weltordnungsgesetz und das Weltvervollkommnungsgesetz sind aufeinander abgestimmt und eingestimmt. Es liegt eine gewisse Harmonie in diesen Ordnungen. Wenn wir mit dem Apostel festhalten wollen: Der lebendige Gott hat in der übernatürlichen Ordnung vorgesehen, daß der Heiland neben sich haben sollte die Kirche und als Repräsentantin die Gottesmutter. Nach dieser übernatürlichen Ordnung hat Gott auch die natürliche gedacht, die Ordnung zwischen Mann und Frau. Mann und Frau sollen ein Abbild sein zwischen dem Brautverhältnis der Kirche und Christus. Die Verwirklichung dieses Planes zeigt zuerst in der natürlichen Ordnung Mann und Frau. Sie sollen verknüpft sein, wie Christus und die Kirche miteinander verknüpft sind.

Gott vervollkommnet die eine Ordnung durch die andere. Er hat in uns hineingelegt z.B. einen Muttertrieb. Ich heirate nun nicht. Gott will nun diesen Muttertrieb auffangen und hineinbauen in eine andere Sphäre,

er will ihn weiterleiten zur Gottesmutter. Der natürliche Muttertrieb wird aufgenommen von der Gottesmutter und hineingeleitet in die übernatürliche Ordnung. Das gilt nicht nur für die Nichtverheiratete, sondern auch für die Verheiratete.

4. Gesetz: Weltanpassungsgesetz

Gott ist ein geistiges Wesen, der Mensch aber ein sinnenhaftes. Gott bleibt sich immer treu. Weil er für den Menschen sorgen will, paßt er sich auch dem sinnenhaften Wesen des Menschen an. Das ist auch die Ursache, daß Gott das Menschenantlitz annahm. Und so ist Christus das uns zugekehrte menschliche Antlitz Gottes. Er paßt sich der Sinnenhaftigkeit unserer Natur an; deshalb ist Christus das menschlich schaubare Antlitz des Vatergottes. Wenn ich wissen will, wie Gott denkt, brauche ich nur auf den Heiland zu schauen. Weil unsere Sinnenhaftigkeit so stark ist, hat Gott auch Menschengestalten erstehen lassen, die sein Antlitz darstellen, das sind die Heiligen und alle edlen Menschen. Sie sollen das Antlitz Gottes sinnenhaft repräsentieren. "Du hast deinen Bruder gesehen, damit hast du Christus gesehen." Jeder von uns, der einen alter Christus darstellen will, muß sorgen, daß Christus immer mehr Gestalt und Form in ihm annimmt und auch in den ihm Anvertrauten, so daß seine Gefolgschaft einen Abglanz Gottes darstellt.

Die Gottesmutter steht vor uns als die weibliche Christusform, die weibliche Gottesform. Gott will uns durch sie ersparen, darüber nachzudenken, wie die Frau aussehen soll. Gott paßt sich der Sinnenhaftigkeit der menschlichen Natur an. Das ist das Anpassungsgesetz. Lassen Sie sich damit genug sein. Es ist das Wesentliche über die vier Gesetze.

Wir wollen von hier aus die praktische Anwendung suchen für unser Leben.

Gott greift in wohlwollender Absicht und mit Liebe in das Weltgeschehen ein und er tut es durch Zweitursachen. Wir denken an den ewigen Gott auf dem Throne und als Zweitursache aufgefaßt an die menschliche Natur des Gottmenschen Jesus Christus. Der Vater hat dem Sohne das Weltzepter in die Hand gegeben. Christus hat nicht nur Einblick in die Pläne des Vaters, sondern er hat auch die Aufgabe, diese Pläne auszuführen. Gott regiert die Welt durch die menschliche Natur des Gottmenschen Jesus Christus. So kommt es, daß der Heiland im Vordergrund des ganzen Weltgeschehens steht. Er hat die Fäden allen Geschehens in der Hand. Auf seinen Wink werden die einzelnen Siegel des Weltschicksalsbuches geöffnet. Die Apokalypse macht uns darauf aufmerksam: Christus hält die Zügel. Die vier apokalyptischen Reiter, Krieg, Revolution, Hungersnot, Seuchen,rasen durch die Welt, nachdem der Heiland das Zeichen dazu gegeben hat. Der Vater sitzt auf dem Throne und Christus, der Sohn, führt seine Pläne aus. "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben."

So fühlen wir, wie in der objektiven Seinsordnung die Stellung des Heilandes gegeben ist und so müssen wir sie auch sehen in der subjektiven Seinsordnung. Durch Christusinnigkeit und Christusergriffenheit kommen wir zur Gottinnigkeit und zur Gottergriffenheit. Wenn alle Auserwählten Christus eingegliedert sind, dann ist das Ende der Welt da. Dann steigt der Heiland mit seinen Gliedern auf zum Vater und der Vater ist dann allen (alles?) in Einem und Einer in Allem.

Gott greift durch Zweitursachen in das Weltgeschehen ein, zunächst durch den Gottmenschen Christus Jesus.

"Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. Laßt uns ihm eine Gehilfin schaffen." Dieses Wort trifft auch zu auf die Gehilfin des Heilandes. Der Heiland sollte eine Gehilfin haben bei der Welterlösung. Zunächst galt dieses Wort für Adam. Seine Gehilfin war Eva. Evas Stellung in der Heilsordnung, das heißt, die Frauenstellung in der ganzen Weltordnung wird dadurch präzisiert. - Der Heiland will die Welt regieren, er will sie emporführen zum Vater. Dazu braucht er eine Gehilfin, das ist die Gottesmutter. Maria, die Gebenedeite unter den Weibern ist die Dauergehilfin des Heilandes beim gesamten Erlösungswerk. Wir lesen im 12. Kapitel der ApokalypseDas Weib, von der Sonne umgeben, erscheint am Himmel und sofort danach der Drache, der Teufel. Es erscheint die geheimnisvolle Braut, das große Zeichen, die Schlangenzertreterin, die Schlangentöterin. "Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei." Es ist nicht gut, daß Christus die Welt allein regiert, laßt uns ihm eine Gehilfin schaffen, die ihm gleich sei. Das ist die Gottesmutter, das ist der Brautcharakter der Gottesmutter.

So steht die Gottesmutter am Horizont als das große Zeichen, die Schlangentöterin und Schlangenzertreterin, die Gott uns zeigt.

Der heutige Mensch leidet an einer ganz starken Entpersönlichung. Seine doppelte Krone, seine Würde und sein Adel sollen in den Kot gezogen werden. Die Gottesmutter hat in der Heilsordnung die Aufgabe, alle Häresien zu überwinden. Die Häresie der heutigen Zeit ist anthropologischer Art. Was will das sagen? Da steht im Mittelpunkt das Menschsein. Der Mensch

soll seiner doppelten Krone beraubt werden. Die Gottesmutter ist die Stellvertreterin der Schöpfung, aber auch ihr Spiegelbild. Wie wundersam hat Gott gesorgt, daß uns das Bild der Gottesmutter mehr und mehr entschleiert werde, damit wir ihre bräutliche Angeeintheit mit Christus immer mehr erkennen, die ihre Würde, ihre strahlende Krone ist. Lourdes weist mit machtvollem Finger darauf hin, daß die Gottesmutter die Würde der bräutlichen Angeeintheit nie verloren hat. Die Definierung des Dogmas bedeutet eine hohe Ehre für die heutige Zeit, die der Frau die Krone nehmen will. "Alle Häresien hast du allein überwunden!" Gott hat die Gottesmutter auch deshalb so strahlend an das Firmament gestellt, damit sie Spiegelbild sei unserer eigenen Würde. Die große Sendung der Gottesmutter ist nie umsonst. In der Gottesmutter ist gesichert die strahlende Würde der Menschen, die Gottebenbildlichkeit. Des lebendigen Gottes Spiegelbild soll sie sein.

Gott greift in das Weltgeschehen ein durch Zweitursachen. Das ist nach dem Gottmenschen Jesus Christus die Gottesmutter, die strahlend Christus angeeint ist. Wir wollen auf diese Absicht Gottes eingehen und im Bilde der Gottesmutter, der höchsten Freude der Menschheit, die Krone unserer Würde, unserer Gotteskindschaft und Brautschaft sehen.

Zur selben Zeit, als das Dogma verkündet wurde, ist auch der Kollektivmensch aufgetaucht. Verstehen Sie, das Bild der Gottesmutter mit der strahlend seinsgemäßen Würde der Christusangeeintheit soll in der Welt den Kollektivmenschen überwinden helfen. Das eine Bild soll das andere überwinden. Es ist bedeutungsvoll, daß wir unsere Würde, diese gottgeeinte Würde, im Spiegeli,ild der Gottesmutter wirken lassen sollen.

Neben der Würde des Menschen ist heute überaus gefährdet der Adel des Menschen. Er besteht in seiner Freiheit. Man nimmt dem heutigen Menschen nicht nur seine Würde, man nimmt ihm auch den Adel seiner Freiheit. Der heutige Mensch hat nur noch das Eine: sich berauben und mißbrauchen zu lassen von einem Höheren.

Was hat uns Fatima zu sagen? Haben Sie schon einmal auf sich einwirken lassen, wie klassisch dieser Ausdruck der Gottesmutter ist, wie er die freie Mitwirkung der Gottesmutter bei der Erlösung der Welt bestätigt? "Auf mich kommt es an, ob die heutige Welt erlöst und errettet wird!

Dies kommt auch zum Ausdruck durch das Geheimnis der allgemeinen Gnadenvermittlung.

Spiegelbild ist die Gottesmutter für unsere Würde, unsere Art unseres Adels. Sie ist Spiegelbild für unsern Willen, den wir Gott ausliefern sollen, damit wir mitwirken können bei der Erlösung der Welt. Wer Gespür hat für diesen Seinsrhythmus und wer die heutige Zeit kennt und die Stellung der Gottesmutter in der Heilsordnung, der muß sagen: Wenn so die allgemeine Gnadenvermittlung der Gottesmutter berechtigt ist, dann müssen wir flehend die Hände danach ausstrecken. Es gibt kaum etwas, das die Freiheit des Menschen so stark zum Bewußtsein bringt, wie die Gnadenvermittlung.

Der Heiland wollte die Erlösung der Welt nur tätigen durch die freie Mitwirkung der Gottesmutter. "Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft!' Das war ein Auftrag zur freien Mitwirkung der Menschen bei der Erlösung. Und da die Gottesmutter die Stellvertreterin der ganzen Schöpfung sein soll, wirbt der Engel um das freie Ja der Gottesmutter. Die ganze Erlösung wollte auf der freien Mitwirkung der Menschen beruhen, sollte eine freie Tat sein und die Stellvertreterin für die Menschheit ist die Gottesmutter. Der uns geschaffen ohne uns, wollte uns nicht erlösen ohne uns.

Die Gottesmutter ist die große Gegenspielerin des Teufels, der den Menschen seiner doppelten Krone berauben will. Die Würde ist in der Immakulata verkörpert, der Adel in der Gnadenvermittlerin.

Es war ein gigantischer Augenblick, als die Gottesmutter im Namen der ganzen Menschheit Ja sagte, freigewählt und freigewollt. Der Himmel hat den Atem angehalten, die Engel haben gezittert, bis die Gottesmutter ihr freies Ja an Gott gegeben hatte.

Die Gottesmutter hat sich dem Herrgott frei ausgeliefert. Der freie Wille darf nie gebrochen werden, aber es ist die Aufgabe des Menschen, seinen freien Willen freigewählt und freigewollt Gott anzubieten. Die Gottesmutter hat freigewählt und freigewollt verzichtet auf ihre Mutterrechte. Ich will verzichten auf meine Rechte, ich gebe alles Gott hin für die Welt und die Menschheit. Das ist die große Freiheit des Menschen. Die Gottesmutter ist auch beim Abschluß der Erlösung dabei, sie darf helfen, die Gnaden auszuteilen.

Das ist die Abrundung der einen Idee von der Freiheit des Menschen, auf die Gott spekuliert und die der Mensch Gott zum Opfer bringen soll. Sie spüren, von welcher Bedeutung das Wort Pius XII. ist vom Corpus Christi Mysticum, die die freie Mitwirkung des Menschen zeigt. Wir übersehen oft aus Müdigkeit unsere Mitwirkung, wir vergessen, unser Ja zu sagen. Der Heilige Vater deutet den Begriff so: Es kann der Heiland nichts tun ohne Hilfe - umgedeutet: das Haupt kann nichts tun ohne die Glieder. Wir haben einen freien Willen und diesen müssen wir freigewällt ausliefern an Christus, an Gott.

Welches ist der Sinn der Erziehungsaufgabe, die wir zu lösen haben? Ob wir nicht gut tun, uns zu spiegeln im Bilde der Gottesmutter! Dann muß aber unser Marienbild ein anderes werden! Gemeiniglich sehen wir die Gottesmutter nur als unsere Mutter. Das ist richtig. Aber wir müssen sie noch viel mehr sehen lernen als die Braut des Herrn, als die Dauergehilfin Christi. Deshalb: Nichts ohne dich, o Gott! Nichts ohne die Gottesmutter - aber auch nichts ohne mich!

Es stehen im Weltgeschehen zwei große Faktoren einapder gegenüber: Gott und der Teufel. Aber es existiert auch noch eine dritte Großmacht, das ist der freie menschliche Wille, den ich Gott frei und jubelnd ausliefern soll. - Es ist immer wieder der gleiche Gedanke: Vollkommene Freiheit der Kinder Gottes! Frei sein für Wunsch und Willen Gottes, frei sein von uns selber und frei von allem, was nicht Gott ist.

Was werden die großen Lehrstücke sein, die die großen Missionare immer wiederholen müßten?

Das erste Lehrstück muß handeln von der Würde der Menschen, die hinein gebaut ist in Gott - wie es so vollkommen in der Immakulata zum Ausdruck kommt.

Das zweite Lehrstück muß handeln vom Adel des Menschen und wie er frei benutzt werden kann und soll.

Wie wenig sicher-fühlen wir uns den anthropologischen Häresien der heutigen Zeit gegenüber! Meinen Sie nicht, wir kämen schneller zum Ziele, wenn wir das Bewußtsein im Volke wecken würden, daß die Gottesmutter die große Missionarin für die heutige Welt ist. Sie predigt die zwei großen Wahrheiten von der Würde und dem Adel des Menschen.

Verstehen Sie nun, was wir damit sagen wollen: Gott regiert die Welt durch Zweitursachen! "Wer mich findet, findet das Leben." Gilt das nicht auch von der Gottesmutter?

Wir wollen die Würde und den Adel des Menschen seinsgemäß ergreifen, die mich in das wahre Licht stellen, die mir helfen, daß ich ein Spiegelbild bin des gottähnlichen Christen und daß ich das leuchtend darstelle, daß wir selber das ewige Leben haben.

Gott greift in das Weltgeschehen ein durch Zweitursachen. So wie er das tut durch Christus und die Gottesmutter, so tut er es auch ähnlich durch die Heiligen. Diese haben nicht nur die Aufgabe, Gott zu genießen, sondern die Welt erlösen zu helfen. Wir dürfen uns an sie wenden und sie nachahmen. Auch der Schutzengel hat eine Aufgabe. Welche Stellung nimmt er in meinem Leben ein? Ist mein Glaube noch so warm und stark, daß ich seine Größe richtig erkenne, oder ist er für mich nur ein Spielzeug für Kinder? - Alle diese Wesen hat Gott erschaffen, damit wir sie benutzen, sein heiliges liebevolles Antlitz zu erkennen.

Gott regiert die Welt durch Zweitursachen - er regiert sie durch uns. Gott will ein großes Stück Welt durch mich regieren. "Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch." Ich denke an meine Kinder. Das Heil der mir Anvertrauten hängt auch wesentlich von mir ab. Ich muß auch von mir sagen können: Ich bin der gute Hirte! Gott muß durch mich wirken können, sonst werden vielleicht ungezählt Viele ihr Ziel nicht erreichen können. Ich bin nicht nur eine Nummer in der Hand Gottes, ich kann nicht sagen: auf mich kommt es sicher nicht an. Ja, es kommt sogar wesentlich auf mich an! Wir alle müssen neu gesendet werden. Ich muß mich freigewählt Gott zur Verfügung stellen, damit er die Welt durch mich regieren kann und zurückführen. Sagt nicht der Heiland: "Fürchte dich nicht, du kleine Herde, ich bin bei dir! Du wirst die Worte sprechen, die ich dir eingebe und die Werke tun, die ich dir sage." Wir müssen Sendungsbewußtsein haben. Wir müssen uns ein Herz fassen und den Mut haben, zu Gott ein kraftvolles Ja zu sagen! Wir sind hineingezogen in die Sendung des Herrn durch Taufe und, Firmung. Nun müssen wir sorgen, daß der luftleere Raum um uns ausgefüllt wird; wir müssen sorgen, daß Christus wieder der Mittelpunkt wird. Wir machen das, indem wir den uns Anvertrauten die Gottesmutter zeigen. Wir schicken die Gottesmutter in die Welt hinein, daß sie Christus wieder neu gebäre. Sie ist das Herzstück der Religion.

Der lebendige Gott regiert die Welt und greift in das Weltgeschehen ein in wohlwollender Gesinnung. Ich sorge dafür, daß die Welt dies wieder erkennt, daß die Welt die Liebe Gottes an mir wieder mehr spürt. Ein Volk ist gesegnet oder verflucht in seinen Erziehern!

Es kommt nicht nur auf Gott an, es kommt auch wesentlich auf die Menschen an. Ich, der ich der Abglanz Gottes bin, darf die Welt emporführen zu Gott. Wir wollen arbeiten und beten und ringen und opfern, daß die Welt wieder zu Gott findet, daß das Göttliche wieder einen Einbruch erlebt durch mich, durch uns in dieser Zeit.

Gott regiert die Welt durch Zweitursachen, Es besteht eine Wechselbeziehung zwischen Diesseits und Jenseits, oder anders ausgedrückt: es besteht eine Beziehung zwischen unten und oben.

Dieses Eingreifen Gottes in das Weltgeschehen verlangt, daß wir eine tiefe Fühlung suchen mit dem Jenseits.

vervielfältigt/Wachs, 103 Seiten A4, S. 54-59 *

Eingestellt von
O B
KM
Eingestellt am: 09.09.2010 19:20
  Zurück zur Übersicht
 
 

Seite drucken Seite versendenImpressum