Anzeigen

 

Haus Moriah Nachrichten Aktuell 2006-2020

In der Schule des Apostels Paulus
Erzbischof Zollitsch
eröffnet die Deutsche Bischofskonferenz
Erzbischof Dr. Robert Zollitsch

Impulsreferat von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch zur Eröffnung der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda.

Zum Text des Referates
Zum Herunterladen als pdf-Datei

Zusammenfassung mit Links zu einzelnen Stellen des Originaltextes

In die Schule des Apostels Paulus nimmt Erzbischof Dr. Robert Zollitsch seine bischöflichen Mitbrüder bei seiner "Premiere" als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. In seinem Impulsreferat zum missionarischen Dialog der Kirche mit unserer Zeit, das er am 22. September 2008 zur Eröffnung der Herbstsitzung der deutschen Bischöfe und Weihbischöfe in Fulda gehalten hat, will er den hl. Paulus "mit uns reden" lassen. Dabei lässt er sich auf Gedankenexperiment ein und stellt sich vor, " der Apostel Paulus würde eine weitere Missionsreise unternehmen, die ihn zu uns, in unser Land, in unsere Diözesen und Gemeinden führt." (03) Um mit dem Apostel ins Gespräch zu kommen, geht er drei Fragen nach: Was würden Paulus vorfinden? (04) – Was würde man ihm sagen? (15) – Was würde der Apostel antworten? (23)

Mit den scharfen Augen des Völkerapostels betrachtet der Erzbischof unsere Gesellschaft und entdeckt zunächst eine "Gesellschaft in Eile" (05) mit ihren Ängsten (06) und ihren Begleiterscheinungen besonders für die Schwächeren (07) sowie mit ihrer Sehnsucht Glück und Erfüllung (08). Der hl. Paulus träfe eine Kirche mit widersprüchlichen Erwartungen (09) und verschiedenen Intensitätsgraden der Glaubenspraxis (11), nicht zu übersehen, die verloren gegangene Einheit, die Paulus ein besonderes Anliegen war (12). Auffallen würde dem hl. Paulus besonders der Individualismus in Gesellschaft und Kirche, wobei er die positiven (13) wie auch die negativen Seiten (14) dieser Entwicklung sehen würde.

Was bekäme der Apostel auf seiner Missionsreise durch unsere Zeit zu hören? (15) Er würde mit politischen und gesellschaftlichen Führungskräften zusammen treffen (18) und sich mit deren Nützlichkeitsdenken auseinander setzen. (20). Nicht leicht wäre für ihn der Dialog mit den Naturwissenschaftlern (22).

Gespannt darf man darauf sein, was der hl. Paulus uns nach den Vorstellungen des Erzbischofs zu sagen hätte (23). Er würde schöpfen aus seinem Vertrauen auf "Gottes Führung und Weggeleit" (24). Wie in seinen Briefen würde er Dank, Freude und Hoffnung an den Anfang seiner Botschaft setzen (26). Seine besondere Aufmerksamkeit würde er den Großstädten widmen, die für ihn jeweils der Anfang seiner Missionstätigkeit waren (27). Er ging dahin, wo die Menschen waren; deswegen würde er heute wohl die Citypastoral unterstützen (28). Gotteshäuser und Klöster wären für ihn von unschätzbarem Wert (29). "Allen bin ich alles geworden" – das würde auch heute seinen pastoralen und missionarischen Einsatz kennzeichnen (30) Seine besondere Aufmerksamkeit würden die Individualisierungstendenzen finden, die einen neuen ihm aber durchaus vertrauten Seelsorgestil erfordern (34). Paulus kennt zwar auch den Blick zurück in die Vergangenheit; aber entscheidender ist es für ihn, "wagemutig und mit Gottvertrauen in die Zukunft zu gehen" (36). Das Kirchenbild des II. Vatikanums wäre das Modell, das Paulus verwirklichen würde: pilgerndes Volk Gottes, eine Kirche die zu den Menschen geht (37). Aber nicht aktuelle Nachfragen bestimmen letztlich unser Tun, sondern die Hl. Schrift und die Tradition der Kirche (39). Dass wir lernen, über unser Glaubensleben miteinander zu reden, dafür würde sich der hl. Pauls bei uns in Deutschland besonders einsetzen, denn da haben wir eine ausgesprochene Schwäche (40). Eine Seelsorge, die mit Paulus die Zukunft gestalten will, muss sich der Jugend zuwenden (41); der Schulseelsorge kommt dabei neben dem Religionsunterricht neue Bedeutung zu (42). In unseren neuen, größer werdenden Seelsorgebereichen würde der hl. Paulus die gleichen Methoden anwenden, die wir aus seinen Briefen kennen (43). Vor allem würde er nicht müde werden uns zuzurufen: "Seid dankbar!" (44)

Die Überlegungen des Erzbischofs schließen ab mit einem Blick auf die immer notwendiger werdende ökumenische Gemeinsamkeit (46) und auf Maria, die für Gott die Tür in die Menschheit geöffnet hat (47).

 

Datum: 22.09.2008
Autor: O. B.
 
 

Seite drucken Seite versendenImpressum