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Haus Moriah Gemeinschaft Novene November 2009

Aus der Berufung leben

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November 2009

Pater Kentenich in Exerzitien für Priester:

Vielleicht ist es der Mühe wert, wenn wir in dem Zusammenhang kurz die Geschichte unserer persönlichen priesterlichen Berufung uns vergegenwärtigen. Gott hat mich gerufen, Deo gratias! Das will ich mir sagen, wenn mein Beruf Schwierigkeiten mit sich bringt, wenn ich da und dort schwere Enttäuschungen verkoste und durchlebe. Ich habe mich nicht selbst gerufen, Gott hat mich gerufen! Es war keine x-beliebige dritte Stimme, die mich gerufen, nein, mein Beruf stammt von Gott! Deo gratias! Dann mögen harte Schwierigkeiten über mich kommen – der Gott, der mich gerufen hat, der wird immer bei mir bleiben. Hat der Heiland nicht auf dem Höhepunkt seines Lebens ein ähnliches Wort ausgesprochen: „Der mich gesandt hat, lässt mich nie allein! Er ist allezeit bei mir, weil ich allezeit tue, was ihm wohlgefällig ist.“ (Joh 8,29).
Aus: J. Kentenich, Einleitungsvortrag für Priesterexerzitien in Kloster Bethlehem, Immensee/Schweiz, 9. August 1937

Impuls

Pater Kentenich hat über viele Jahre hinweg Exerzitien für Priester gehalten. Unzählige Seminaristen und Priester haben ihm ihr Vertrauen geschenkt und sich bei ihm ausge-sprochen. Er wurde für sie ein Priester, der mitgeht. Er wusste um die Realität des pries-terlichen Dienstes und ist vielen Priestern zu einem zuverlässigen Begleiter geworden. Er hatte einen realistischen Blick für die Herausforderungen dieses Berufes und hat manche sich anbahnenden Entwicklungen sehr klar gesehen. Er hat mit Schwierigkeiten und Enttäuschungen im Priesterleben gerechnet und Priester angeleitet, sich darauf einzustellen. Pater Kentenich hat viele dazu angeregt, die eigene Berufungsgeschichte gläubig zu betrachten und ein tiefes Berufungsbewusstsein zu entwickeln. Er hat sie eingeladen, in Schwierigkeiten und Enttäuschungen darauf zu setzen, dass Gott sie nicht allein lässt, weil auch Gott der Vater Jesus in seiner Sendung nicht allein gelassen hat.

Gebet

Herr Jesus Christus, jede priesterliche Berufung hat ihren Ursprung in dir. Einst hast du Jünger um dich gesammelt und sie ausgesandt, an deiner Stelle den Menschen die frohe Botschaft zu verkünden. Du hast ihnen zugemutet, nichts mitzunehmen, sondern wie du selbst sich ganz auf die Sendung des Vaters zu verlassen und ihr zu trauen. In Schwierig-keiten blieb ihnen nur die Gewissheit, von dir gerufen und gesandt zu sein.
Erneuere in den Priestern, die heute in deinem Auftrag stehen, die Gnade der ersten Lie-be. Lass sie leben aus dem Impuls der Berufung, der sie auf den Weg gebracht hat, dir zu folgen und den Priesterberuf anzustreben. Lass sie an die Gnade der Berufung glauben, die in der Handauflegung des Bischofs für sie zur Gewissheit werden durfte, und schenke ihnen die Kraft, das „Adsum“1 vom Tag ihrer Priesterweihe immer neu zu sprechen. Lass sie immer wieder erfahren, dass ihr Einsatz Menschen leben hilft und Glauben weckt. Lass sie aber auch in den Schwierigkeiten des Alltags nicht entmutigt werden und in Stunden der Enttäuschung Halt finden in der Gewissheit deines Rufes. Schenke ihnen Menschen, die an ihre Berufung glauben und ihren Weg mitgehen.

Heilige Maria, Mutter der Berufenen, bitte für uns!
Heilige Maria, Mutter der Jünger Christi, bitte für uns!
Seliger Karl Leisner, bitte für uns!2

1 Vgl. Ritus bei der Priesterweihe: Hier bin ich.
2 Erster Seliger der Schönstatt-Bewegung. Priesterweihe am 17.12.1944 im KZ Dachau, Seligsprechung am 23.06.1996

Gebet um die Seligsprechung Pater Kentenichs

Für jeden Tag ein Wort

 
 

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