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Pozzobon, Joao
Hermann Arendes

Initiator der Strömung der >>"pilgernden Gottesmutter", geboren 12.12.1904 in Ribeirao im Süden Brasilien, gestorben 27.6.1985 in Santa Maria an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Die Großeltern waren 1878 von Norditalien nach Südamerika ausgewandert. 1927 mietete Pozzobon ein kleines Gasthaus in Restinga Seca und heiratete Teresa Turcatto. 1932 zog er nach Santa Maria, um seiner kranken Frau bessere ärztliche Behandlung zu ermöglichen. Sie starb jedoch im gleichen Jahr. Als Witwer mit zwei kleinen Kindern heiratete er 1933 Vitoria Filipeto. In Santa Maria erarbeitete er sich eine neue Existenz als Geschäftsmann und Landwirt. Anlässlich der Grundsteinlegung des dortigen Heiligtums durch P. Kentenich am 7.9.1947 kam er in Kontakt mit der Schönstattbewegung und trat 1948 in die erste Männergruppe ein. Am 10. September 1950 übernahm er die Verantwortung für ein größeres Pilgerbild und eine Aktionsgruppe, die vom Heiligtum ausgehend die Familien bis zum 1. November besucht. Anregung dazu war das Heilige Jahr und die Dogmatisierung der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel.

Die positiven Erfahrungen und Erlebnisse mit den Besuchen der "pilgernden MTA" in den Familien bewegten ihn zu der Entscheidung: "Wenn diese Besuche so wirksam und segensreich sind, dann müssen sie weitergehen." 1952 versprach er der MTA in einer Weihe, täglich mindestens zwei Stunden ihr zur Verfügung zu stehen. Die vielfache Not, die er bei seinen Hausbesuchen antraf, beantwortete er durch ein Sozialwerk (u. a. erbaut er 13 Häuser, zwei Grundschulen, drei Kapellen). Aus der Einladung einer Lehrerin 1954 entstand eine Schulaktion, die sich bis zu jährlich 350 besuchten Schulen entwickelte.

Am 1. Februar 1959 begann Pozzobon mit der "Organisation der Familien". Etwa 30 Familien erhalten ein kleines Pilgerbild, das monatlich jede dieser Familien besucht. Bis zu seinem Tod konnte er mehr als 2000 solcher Familienkreise initiieren und inspirieren.

Ab 1983 entwickelte sich diese Aktion zu einem weltweiten marianischen Apostolat im Sinne der "Neuevangelisierung". Diese Strömung der Pilgerheiligtümer ist inzwischen in allen Kontinenten verbreitet. P. Kentenich maß dieser Art des Apostolats eine große Bedeutung für die Pastoral der Zukunft zu.

Die Werktagsheiligkeit als harmonische Verbindung von Gott-, Werk- und Menschengebundenheit lebte Pozzobon, indem er seine Verpflichtungen als Vater, Geschäftsmann und Landwirt so mit einem außergewöhnlichen religiös-sozialen Apostolat verbinden konnte, dass seine Familie im Prinzip immer an erster Stelle stand.

Die Weihe zum ständigen Diakon am 30.12.1972 ermöglichte ihm außer der Spendung von Sakramenten und Segnungen besonders ein eucharistisches Apostolat. Am 12.12. 1994 wurde sein Seligsprechungsprozess eröffnet.

Literatur:

A. Bracht, Joao Pozzobon und die pilgernde Gottesmutter, Regnum 20 (1986) 81-84

E. Uriburu, 140.000 km caminando con la Virgen, Buenos Aires 1985 (Übersetzungen ins Portugiesische und Englische).

Hermann Arendes

 

Schönstatt-Lexikon:
Herausgeber: Internationales Josef-Kentenich-Institut für Forschung und Lehre e.V. (IKF)
Verlag: Patris-Verlag, Vallendar-Schönstatt - All rights by Patris-Verlag -
www.patris-verlag.de
Online-Präsentation: Priester- und Bildungshaus Berg Moriah, Simmern, in Zusammenarbeit mit dem Josef-Kentenich-Institut e.V. (JKI)

Eingestellt von
O. B.
BM
Eingestellt am: 11.10.2009 10:07
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