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Donnerstag 10.10.2024, 03:21 Uhr
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Pfarrer Reinhard Förster in Kenia - 2013

Seine Berichte - 04

Montag, 09.09. - Dienstag, 10.09. - Mittwoch, 11.09. - Einige Fotos von Andrea Krebs - Auswertung

Montag, 09.09.

Um 6.30 Uhr feire ich die Messe mit. Anschließend werde ich um eine Beichte gefragt.

Förster 19-2013 a
Das Priestertreffen war um 9 Uhr angesetzt, gegen 9.30 trifft der erste ein. Zu dritt fangen wir an, es stoßen noch zwei dazu. Ich spreche über den Glauben von Abraham (Hebr 11). Sein Glaube lässt sich mit dem Glauben Pater Kentenichs und manchmal mit unserem Glauben vergleichen. Auch wir haben eine persönliche Berufung. Dann kommen wir über die Frage der Säkularisierung und des Glaubensschwundes ins Gespräch, was wir dagegen tun können? - Stärkung der Persönlichkeit im personalen Glauben. Nun bleibt die Frage: Wie geht das? Das könnte das Thema weiter Gruppenstunden sein. Dann ist auch die Feier 100 Schönstatt vor zu bereiten, dazu machen sie einen Termin aus.

 

Förster 19-2013 b

Fr. Elias M. bringt mich bis Keniatta University. Hier studiert Fr. Dominic. Er fährt mit mir mit dem Bus ins Zentrum und wieder hinaus zum Chemicemi-Center, Karan. Beim Abendessen treffe ich einen Mitarbeiter von Missio Achen. Mit den Priestern aus Kenia, Uganda, Tanzania und Nigeria habe ich einen schönen Abend bei einem Glas Wein aus Meru (habe ich mitgebracht).

Zum Wetter: Viel Sonnenschein und warm, um 25 Grad.

 

Dienstag, 10.09.

Nach dem Frühstück fuhr ich mit dem Matatu-Bus in die Stadt. Cardinal Njue hat schon auf mich gewartet. Das neue Ordinariatshaus (Cardinal Utunga Plaza) ist am 16. August eingeweiht worden und soll in der nächsten Zeit bezogen werden. Er führt mich durch die Büros und den Saal ganz oben im 9. Stock. Er lädt mich auch zum Mittagessen ein.

Förster 20-2013 a
Am Nachmittag werde ich von einem Mann aus Kongo abgeholt. Im Büro der Flüchtlinge (der great lakes) Die verschiedenen Bereichsleiter berichten von ihrer Arbeit:

  • Ganz junge unverheiratete Mütter: Ihnen helfen, Arbeit zu finden - oft sind sie selbst noch wie Kinder. 
  • Streit schlichten zwischen Kongolesen und Ruandesen. 
  • Arbeit mit verschiedenen Gruppen von Jugendlichen: Schulabbrecher und Berufstraining, Verhinderung von Prostitution.

 

Bild: Team Selbsthilfegruppe der Flüchtlinge der Great Lakes

Dann kamen einige Fragen:

  • Haben bei euch die Jugendlichen auch Konflikte mit den Eltern?
  • Wie ist Dialog mit Christentum und Islam möglich?
  • Wiedervereinigung in Deutschland: Können wir etwas für das Zusammenwachsen bei uns lernen?

Mir wird klar, sie sind im Strom der internationalen Entwicklung und den Kenyanern ein Stück voraus. Ich bleibe länger als gedacht. Uns allen hat das Gespräch tief berührt und bereichert. Es gibt noch weitere Fragen für das nächste Jahr. Zu Fuß und mit zwei Matatus komme ich zurück zu Chemichemi-Center.

Beim Abendessen sehe ich, wie einzelne Schwestern sich eine Wärmflasche mit heißem Wasser füllen.

Zum Wetter: morgens bewölkt und kühl, gegen 10 / 11 Uhr Sonnenschein und es wird heiß 25 Grad.

Lösung: Gefährlichste Tiere Afrikas: Mir ist es auch gelungen einige mit der bloßen Hand zu töten. Moskitos. (Hier in Nairobi gibt es auch welche, aber weniger und sie übertragen normalerweise keine Malaria).

Mittwoch, 11.09.

Förster 21-2013 a
Safari erfolgreich!!! Ich habe die „Big five“ gesehen. - Bei einer erfolgreichen Safari muss man die fünf „großen“ Tiere sehen: Elefant, Büffel, Nashorn, Leopard und Löwe.

Frühmesse mit der Hausgemeinschaft, ich bin mit dem Matatu zum Nationalpark gefahren und habe den Safariwalk gemacht. Am Rand des Parkes haben sich besonders Anschließend wieder zurück mit Matatu, nebenbei habe ich noch einen Einkauf erledigt. Just in time geht es mit Fr. George weiter zu Mrs. Kimani: Mittagessen. Von dort mit einem Fahrern nach Nairobi-Buruburo. Hier im Pfarrhaus steht mein Koffer und Giraffe.

 

Förster 21-2013 b

Mit vielen guten Wünschen und Grüße nach Deutschland geht es zurück. Es fällt mir schwer von vielen Freunden Abschied zu nehmen.

Einer der Priester wird mich zum Flughafen (23.25 Uhr) bringen und morgen früh werde ich über Zürich in Nürnberg ankommen.

 

 

(Andrea Krebs:)

Den schönen Leoparden sah Pfr. Förster in einem Safaripark, während ich bei den Benediktinern in Nairobi war, um das Straßenkinderprojekt zu sehen. Mein Flug ging schon Montag Abend, seiner am Mittwoch Abend.

 

 

 

 

 

Einige Fotos von Andrea Krebs:

Förster krebs 01a
Morgendlicher 8:00 Uhr Gottesdienst im Slum von Nairobi. Ca. 2000 Menschen sauber gekleidet, singen, tanzen, beten und bringen ihre Gaben. Beeindruckend, herzlich. Fremde werden stets gebeten, zu allen zu sprechen und zu erzählen, woher sie kommen, warum ... Als ich das tat, bekam ich Applaus und wurde herzlich eingeladen, dort zu bleiben.

 

 

 

 

 

 

Förster krebs 02a
Mitten zwischen ärmlichsten Hütten hat diese Frau ihr kleines Gewerbe. Ein vertrauter Anblick!

 

 

 

 

 

 

 

 

Mitten im Slum von Nairobi, in dem 800.000 Menschen leben:

Förster krebs 03a

Förster krebs 04a

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auswertung
am Flughafen Zürich (vollendet in Ingolstadt):
(Reinhard Förster)
Immer wieder hatte ich das Gefühl heim zu kommen. Gerade wenn ich in eine Pfarrei, Personen und die Wohnung schon kenne. Viele Plätze und Pfarreien sind mir ja schon bekannt. So ist mir der Abschied nicht leicht gefallen. Wobei dieses Jahr – nach dem Brand im Flughafen – das Wartezelt eher einlud, schneller raus zu kommen.

Dieses Jahr ist mir das Land auffallend grün vorgekommen. Als Deutschen erscheint es einem als sehr trocken. Aber ich kenne es noch viel trockener. Es hat auch immer wieder mal geregnet und die letzte Regenzeit ist sehr üppig ausgefallen. Immer wieder habe ich auch gehört, dass das Klima sich ändert oder ungewöhnliche Ausschläge zeigt.

Die Reise nach Kenya ist immer mit Überraschungen verbunden. Die Führung Gottes kann man hier manchmal sehr real erleben: Ich habe feste Termine, die ich mit dem verbinde was ich möchte und das Ganze muss mit den Personen vor Ort abgestimmt werden. So bin ich immer auf andere angewiesen, um von einem zum nächsten Ort zu kommen. (Elf Stationen zur Übernachtung und viele andere Orte. Vieles klappt unerwartet schnell.

Manches ist mir dieses Jahr neu aufgefallen, da Andrea Krebs mit mir gereist ist. Vieles ist mir schon selbstverständlich geworden und gar nicht mehr aufgefallen: In Nairobi ist den ganzen Tag trafficjam (Stau), die Auto fahren „aggressiv“ und durcheinander, oft ist weniger als 10 cm Abstand zwischen den Autos, es wird viel gehupt, Ampeln und Polizisten schaffen es nicht den Verkehr zu regeln, und doch kommt jeder durch. Bei uns würde alles zusammenbrechen. Ich bin dieses Jahr auch viel mit „öffentlichen Verkehrsmitteln“ (Matatu) unterwegs gewesen. Inzwischen traue ich mich auch ganz normal durch das Gewühle der geschäftigen Stadt. Auf den ersten Eindruck sieht alles sehr hektisch aus.

Gleichzeitig geht alles in großer Gelassenheit und Ruhe – das ist erst im zweiten Blick zu erkennen.

Immer wieder bin ich in interessante Diskussionen gekommen. Wenn es um Entwicklungen und Veränderungen des Landes und der Gesellschaft geht.

Vieles lässt sich mit unseren Entwicklungen der Säkularisierung, Vereinzelung der Gesellschaft vergleichen. Es zeigt sich dort nur anders. Weltweite Strömungen sind auch in Kenya spürbar und sichtbar.

Fernsehen, Internet und Handy prägen das Leben. Hier bin ich zu einem interessanten Gesprächspartner geworden. Bei den Flüchtlingen habe ich gemerkt, dass sie viel stärker im Sog der Welt stehen. Gleichzeitig gilt es Wege zu finden darauf zu reagieren. Sein Leben zu gestalten und die Gesellschaft mit zu gestalten. Hier spüre ich, dass Schönstatt eine Antwort hat.

Bei meinem Besuch in Kenya habe ich alte Bekannte wieder getroffen, manche Freundschaft gepflegt und manche neu geschlossen. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie die Kirche an der Entwicklung des Landes beteiligt ist: Wasserprojekte für weit mehr als 100.000 Menschen; biologischer Kräutertee, der in Supermärkten verkauft wird, und Kleinbauern Einkommen ermöglicht geplant und durchgezogen von einer Diözese; viele Schulen mit Internat, die am Feld viele Lebensmittel selbst erzeugen und eine Art landwirtschaftlicher Großbetrieb sind.

Der Lebensstandard hat sich verbessert ebenso auch die Sicherheitseinrichtungen im Haus – so meine Beobachtung nach mehreren Jahren.

Bei den Bischöfen habe ich eine diplomatische Mission für Schönstatt.

Dieses Jahr habe ich an zwei Beispielen erfahren, dass Korruption bei der Polizei ganz alltäglich ist.

 

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