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Freitag 26.04.2024, 18:18 Uhr
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Besuch des Generalrektors Dr. Christian Löhr
in der Regio Nuevo Belén

Dezember 2018 – Januar 2019

 

 

Samstag, 22.12.2018

Die Zeit bis zur Laudes kann ich wieder gut zum Schreiben nutzen. Wir beten zusammen mit dem ständigen Diakon Juan die Laudes und frühstücken danach zusammen. Diakon Juan interessiert sich sehr für die kirchliche Situation in Deutschland. Aus argentinischer Perspektive wird mir bewusst, was für ein Segen das deutsche Staat-Kirche-Verhältnis und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen beiden bedeutet. Davon kann man hier nur träumen.

Mit P. Alejandro fahre ich heute Vormittag vom Süden der Stadt Buenos Aires in den Norden. Wir brauchen 90 Minuten für die Fahrt. Der Autobahnring um die Stadt herum ist heillos verstopft. In der Nähe seiner Pfarrei besuchen wir einen ehemaligen Schönstatt-Bildstock in Valentín Alsina, der von den Leuten der Umgebung inzwischen zu einem richtigen Kapellchen ausgeweitet worden ist. Diakon Juan erzählte heute morgen, dass er an diesem Bildstock seine Berufung erfahren habe.

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Besuch im Schönstattzentrum San Isidro
Am Ende unserer langen Fahrt kommen wir zum Schönstattheiligtum in San Isidro, das in einem sehr schönen Gartengrundstück liegt. Beim Eintritt trifft Alejandro auf eine ihm bekannte Familie. Eines der Kinder hat gerade im Heiligtum das Liebesbündnis geschlossen. Wir freuen uns mit und gratulieren herzlich. Die ganze Gegend ist deutlich nobler. Die Straßen sind ordentlich, ohne die sonst üblichen Löcher und Gräben, und es wachsen viele Bäume.

 

 

Besuch bei Angela und Ulrich Gold
Besuch bei Angela und Ulrich Gold
Der Weg vom Heiligtum führt uns vorbei an einer bekannten Pferderennbahn zu Familie Angela und Ulrich Gold. Ich bin sehr froh, dass ich beide besuchen und ihnen danken kann. Seit einem Jahr übersetzen sie ganz treu jeden Monat den Familienbrief unserer Gemeinschaft ins Spanische. Angela ist gebürtig aus Frankfurt/M., kam aber mit acht Jahren durch die Arbeit ihres Vaters nach Buenos Aires. Schon in der Schule lernte sie Ulrich kennen, auch deutschstämmig, aber in Argentinien geboren.

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Sie sind stolze Eltern von vier Kindern und sieben Enkeln. Wir tauschen Geschenke aus. Ich habe auch einige Mitbringsel von befreundeten Familien des Schönstatt-Familienbundes für sie mitgebracht. Das Ehepaar Gold gehört zum Schönstatt-Familienbund.

Wir werden etwas durch das Haus geführt und freuen uns vor allem über den schönen Garten. Ehepaar Gold hat ein leckeres Mittagessen für uns vorbereitet. Heute lerne ich, dass italienische Ravioli mit extra bereiteter Soße hier ein besonderes Essen ist. Schon gestern Abend hat die Mutter von Alejandro Ravioli zubereitet. Nun gibt es nach einer Vorspeise auch lecker gefüllte Ravioli. Die Gemüsesoße darüber ist besonders köstlich. Ich trinke mein erstes Bier auf argentinischem Boden: nicht schlecht. Zum Nachtisch gibt es Eis.

Nach intensivem Austausch und Gebet im Hausheiligtum machen wir im Garten noch einige Fotos und verabschieden uns, denn Alejandro hat um 17.30 Uhr die erste von zwei Vorabendmessen.

Um 19.00 Uhr konzelebriere ich. Bei dieser Sonntagsmesse singt ein kleiner Chor auf der Empore, begleitet von einer Gitarre. Die Lieder werden leider so tief angestimmt, dass ich kaum mitsingen kann. Die beiden ständigen Diakone hier in der Pfarrei wirken bei der Liturgie mit. Im ganzen werden die Gottesdienste hier sehr ordentlich und würdig gefeiert. Zwei Lesungen am Sonntag sind Standard. Nach der Heiligen Messe lerne ich einige Gemeindemitglieder bei der Verabschiedung am Ausgang näher kennen, vor allem eine Spanierin mit Tochter und eine ältere Dame aus dem italienischen Gaeta, die sich freut, etwas Italienisch parlieren zu können.

Nach dem Abendessen brechen Alejandro, seine Mutter und ich um 22.00 Uhr mit dem Auto in die Stadt zum großen Busbahnhof in der Nähe des Hafens auf. Hier nehme ich um 0.06 Uhr den Schlafwagen-Nachtbus „Condor Estrella“ nach Gral. Lamadrid. Der Doppelstockbus ist gut gefüllt, weil viele an diesem Weihnachts-Wochenende zu ihren Lieben fahren. Sie haben auch viel Gepäck dabei, das langwierig verstaut wird. Wir fahren deshalb mit einer 30minütigen Verspätung ab und kommen mit einer Stunde Verspätung an. Ich kann recht gut schlafen, weil die Sitze groß und weich sind und man die Rückenlehne so weit zurückstellen kann, dass quasi ein Bett entsteht. Für die gut 400 Kilometer mit vielen Stopps braucht der Bus fast neun Stunden.

 

Fortsetzung 

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