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Samstag 20.04.2024, 10:53 Uhr
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Besuch des Generalrektors Dr. Christian Löhr
in der Regio Nuevo Belén

Dezember 2018 – Januar 2019

 

 

Sonntag, 13.1.2019, Fest „Taufe des Herrn“, Abschluss der Weihnachtsfestzeit

Um 5.00 Uhr klingelt mein Wecker, weil wir um 5.30 Uhr abgeholt und zum Flughafen gefahren werden. P. Wilver begleitet uns. Wir können schnell einchecken und haben noch für ein Frühstück Zeit. Um 8.20 Uhr hebt unser Flugzeug Richtung Lima ab und kommt nach 95 Minuten dort gut an. Ein Bekannter von Reinhold ist mit Reinholds Auto gekommen.

Wir fahren in die erste Pfarrei von Reinhold im nördlichen Stadtteil Lima-Pro und besuchen die kleine Schwesternkommunität an der Kirche de los olivos. Hier war ich damals im Zusammenhang der Bischofsweihe von Reinhold schon einmal. Die Schwestern führen einen Kindergarten, eine Grundschule und eine Unterrichtung für junge Mütter, alles für sehr wenig Geld, eben für die sehr armen Menschen dieser Gegend. Die Schwestern offerieren uns Kaffee und Bananen. Wir tauschen uns angeregt aus über die Erfahrungen der Schwester. Sie sind immer noch sehr dankbar und froh für die Aufbauarbeit, die Reinhold vor 25 Jahren hier als Pfarrer geleistet hat.

Damals bestand der Stadtteil weitestgehend noch aus Hütten aus Bastmatten. Viele Bewohner sind bis heute illegal auf ihren bescheidenen Grundstücken. Für arme Leute besteht hier oft das Problem, dass sie sich keine Grundstücke leisten können und einfach freies Land besetzen. Auch nach Jahrzehnten ist die Eigentumsfrage meist nicht abschließend geklärt.

Zum Abschluss unseres Besuches beten wir mittags gemeinsam den „Engel des Herrn“ in der Kirche. Der Bischof hat einen Diakon hierher geschickt, der sich für unsere Schönstatt-Diözesanpriestergemeinschaft interessiert. Heute begegne ich noch anderen Diakonen und jungen Priestern, die für Informationen über unser Säkularinstitut dankbar sind und mit mir Kontakt halten wollen.

Von den Schwestern fahren wir zur Pfarrei S. Conrado in Pro und von dort zu Lidia und Jaime, die ich schon von meinem letzten Besuch her kenne. Jaime hatte dieser Tage Geburtstag und das ganze Haus ist voll von Angehörigen. Das Mittagessen wird deshalb buffetmäßig gereicht, d. h. wir bedienen uns an den auf einem großen Tisch servierten Speisen und essen rundum im Raum mit dem Teller auf dem Schoß. Es ist erstaunlich, wie unkompliziert so viele Leute versorgt werden können. Wir kommen gut miteinander ins Gespräch.

Schließlich fahren wir zum Haus einer anderen kleinen Schwesterngemeinschaft, den hijas de los sagrados corazones, wo wir heute Nacht schlafen werden.

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An der Poliklinik der Pfarrei S. Conrado mit Lidia, Reinhold und Kurt
Wir brechen zur Pfarrkirche auf und nehmen auf dem Weg Lidia mit. Sie zeigt uns mit berechtigtem Stolz die Poliklinik, die seit der Zeit von Reinhold als Pfarrer hier immer weiter ausgebaut wurde und nun ein mehrstöckiges Gebäude ist. Die arme Bevölkerung dieses Stadtviertels findet hier sehr kostengünstige Behandlung. Ärzte kommen für einige Stunden in der Woche für Behandlungen und nehmen dafür nur ein geringes Entgeld. Diese Poliklinik, in der Lidia in der Apotheke mitarbeitet und die von der Pfarrei S. Conrado geführt wird, ist zum großen Segen hier geworden.

 

Abendmesse in S. Conrado Lima
Abendmesse in S. Conrado Lima
Um 19.30 Uhr feiern wir die Abendmesse in der Pfarrei S. Conrado. Die Kirche ist bis zum letzten Platz gefüllt und während des Wortgottesdienstes kommen noch viele Leute, die an den Wänden stehen müssen. Die Liturgie ist gut vorbereitet und viele Laien wirken mit. Viele Ministranten sind am Altar. Einer der Diakone, die in der Pfarrei ihr Pastoralpraktikum machen, diakoniert bei der Liturgie. Eine kleine Jugendband begleitet die Lieder mit sechs Chorstimmen, zwei Gitarren und Schlagzeug. Die Gemeinde wirkt sehr gesammelt und feiert die Heilige Messe intensiv mit. Das erste Mal in Peru erlebe ich, dass der Antwortgesang gesungen wird. Am Ende der Messfeier segnet Reinhold die Jugendlichen, die zum Weltjugendtag nach Panama aufbrechen werden. Außerdem wird zum heutigen Fest der Taufe des Herrn Weihwasser ausgesprengt. Hier freut man sich sehr darüber. Die Leute breiten ihre Hände aus, um etwas von Weihwasser abzubekommen.

Reinhold macht sich in der Predigt den Ruf Johannes des Täufers zur Umkehr zu eigen und geißelt die Korruption im Land. Er betont aber, dass es auch im Kleinen viel Korruption gibt, wenn wir unseren Vorteil suchen. Im zweiten Teil der Predigt betont er aber, dass das Wort aus der Höhe „Dieser ist mein geliebter Sohn“ für alle gilt, die durch die Taufe mit Christus verbunden sind. Gott hilft uns bei unserem Bemühen um ein Leben aus dem Glauben durch die Liebe, die er uns nie entzieht.

 

 

Fortsetzung 

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