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Donnerstag 28.03.2024, 09:47 Uhr
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Reisebericht          
Phil2019

Philippinen  

25. Juni - 8. Juli 2019

 

Generalrektor
Dr. Christian Löhr
 


 

 

Mittwoch, 26. Juni 2019

Ich kann sehr gut schlafen. Die Klimaanlage habe ich gestern Abend abgeschaltet. Kurz nach 6.00 Uhr weckt mich mein Handy-Wecker. Bin ich erst unzufrieden, dass es nur eine kalte Dusche gibt, empfinde sie dann aber doch als erfrischend und belebend. Nachdem die Temperaturen hier tagsüber bei über 30 Grad liegen, ist das Duschwasser nicht eigentlich kalt.

Für 7.00 Uhr haben sich Armin und ich mit den Schwestern zur Morgenmesse im Heiligtum verabredet. Ich steige rechtzeitig vom Exerzitienhaus den Weg zum Heiligtum hinauf, um dort vor der Heiligen Messe noch die Laudes zu beten. Heute bin ich mit dem Vorsteherdienst der Heiligen Messe dran. Armin hat ein englisches Missale mitgebracht, mit dem ich mich gut vorbereiten kann.

Außer den Schwestern sind auch einige junge Frauen zur Heiligen Messe gekommen. Eine der Schwestern begleitet die Lieder wieder auf der Gitarre. Es wird ein Ringbuch mit Schönstattliedern verwendet. Als Predigtimpuls nehme ich Bezug auf die Genesis-Lesung der Verheißung an Abram, dass Gott seine Nachkommen so zahlreich machen wird wie die Sterne am Himmel. Ich erzähle von unserem Haus Berg Moriah in Schönstatt, wo unsere Priestergemeinschaft eingeladen ist, es Abraham nachzutun und sich selbst jeden Tag neu als lebendige Opfer für den Dienst an Gott und den Menschen zur Verfügung zu stellen.

Die Schwestern hatten uns gestern gefragt, was wir zum Frühstück essen wollen. Wir hatten uns für ein philippinisches Frühstück ausgesprochen. So finden wir auf dem Frühstückstisch Reis, kleine Grillwürste, Rührei und Instantkaffee. Es ist schon sehr warm im Speisesaal und der Kaffee heizt zusätzlich.

Wegen der Wärme mache ich in meinem Appartement die Klimaanlage an, schreibe etwas und beantworte E-Mails.

Schwester Elisabeth Foley hatte mich nach der Morgenmesse gefragt, ob sie mich heute sprechen könnte. Ich stehe ihr gern zur Verfügung. So klopft sie im Laufe des Vormittags an meine Tür und ich lade auch Armin zur Begegnung mit Sr. Elisabeth ein. Wir sprechen über ihre Erfahrungen hier in den Philippinen. Sie vertritt die Hausoberin für ein knappes halbes Jahr in der hiesigen Schwesterngemeinschaft. Die hiesige Hausoberin ist von April bis September in Australien und dafür Sr. Elisabeth hier.

Sie erzählt uns, dass es nicht leicht ist, die philippinische Mentalität zu verstehen. Die Herkunftsfamilie spielt hier eine sehr große Rolle. Die Schönstatt-Patres haben vor Jahren selbst einen Versuch mit ihrer Gemeinschaft hier gestartet, was an verschiedenen Faktoren aber letztlich gescheitert ist. Die noch junge Schönstattfamilie auf den Philippinen braucht noch viel Begleitung und Anleitung, um wirklich ganz aus der Spiritualität von Schönstatt und P. Kentenich leben zu können.

Dafür stellt sich für Sr. Elisabeth auch die Frage, ob Schönstätter aus dem Ausland bei dieser Aufbauarbeit helfen könnten. Sie wurde jüngst von einem Ehepaar des Familienbundes aus Ecuador angefragt, ob sie für einige Zeit in die Philippinen kommen sollten, um der Familien-Liga hier zu helfen. Sie bittet mich, diese Frage mit unseren Mitbrüdern hier in den nächsten Tagen zu besprechen.

Dann erzählt sie uns von den letzten Wochen vor dem Tod ihres Bruders Father Denis Foley. Sie hatte ihn intensiv begleitet und immer wieder im Seniorenheim in Sydney besucht, wo er zuletzt gelebt hat. So ist Denis, gut begleitet von seinen drei Schwestern und zwei Brüdern, in großem Frieden heimgegangen. Neben Sr. Elisabeth ist noch eine weitere seiner Schwestern Ordensfrau bei den Ursulinen. Auch sein Bruder Greg war Priester geworden, hat sein Amt aber nach 17 Jahren aufgegeben. Sr. Elisabeth bittet uns um unser Gebet für ihn und seine Familie.

Unmittelbar vor seinem Sterben sind noch zwei befreundete Priester von Denis aus der Priesterliga zu ihm gekommen und haben für ihn gebetet. Sie zeigt uns Fotos auf ihrem Laptop aus dem Leben von Denis.

Nach unserem Gespräch ist es bald Mittag und damit Mittagessenszeit. Danach packen wir ein kleineres Reisegepäck zusammen und werden um 13.00 Uhr von einem der Mitarbeiter am Zentrum zu einer nahen Straßenkreuzung mit Taxistand gefahren. Aufgrund der Empfehlung nehmen wir heute ein weißes Taxi, das nur 1/3 des Preises von gestern kostet und uns in 45 Minuten zum Flughafen bringt. Die Straßen sind zur Mittagszeit deutlich freier als gestern.

Abflug in Cebu
Abflug in Cebu
Gegen 16.30 Uhr fliegen Armin und ich mit einer kleinen Propellermaschine der Philippinian-Airline auf die Insel Mindanao nach Butuan. Der Flug dauert nur etwa eine halbe Stunde. Dort holen uns Father Steven Brongcano und die Schönstätter Marienschwester Charido ab. Wir fahren zur Pfarrei von Father Steven S. James the Greate.

 

 

 

 

Vor dem Abendessen in der Pfarrei von Father Steven
Vor dem Abendessen in der Pfarrei von Father Steven
Armin erinnert sich an einen früheren Besuch hier und an die Begegnung mit dem Ruhestandsgeistlichen Isaac Manuel Muran, den er damals schon getroffen hatte. Außerdem ist ein Pascalis Caha aus Indonesien hier, der für drei Jahre die Pfarrei St. Michael in Cimbalan übernimmt. Auf dem Tisch wartet ein reichhaltiges Abendessen auf uns.

 

 

Danach fahren wir 17 Kilometer bis zum Priesterseminar Sankt Petrus. Hier ist eine Begegnung zwischen den Alumnen, die zu Schönstattgruppen im Seminar gehören, und uns geplant. Wir werden schon am Parkplatz von vielen Seminaristen erwartet. Alle begrüßen uns ortsüblich mit der Bitte um Segen, indem sie unsere Hand an ihre Stirn führen. In einem großen Saal, der erst fertig geworden ist, sitzen Armin, Steven, Sr. Charido Maria und ich an einem Mitteltisch den etwa 35 Priesteramtskandidaten gegenüber. Der Rektor hat eine Stunde Zeit für dieses Treffen gewährt, ist aber selbst nicht anwesend.

 Begegnung mit den Schönstatt-Seminaristen im Priesterseminar
Begegnung mit den Schönstatt-Seminaristen im Priesterseminar
 
Phil2019

 

 

 

 

 

 

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Die Alumnen stellen sich uns nacheinander vor mit Name, Alter und Herkunftsdiözese. Hier werden Seminaristen aus den beiden Diözesen Butuan und Tandag ausgebildet. Danach stellen auch wir uns und die Schönstattbewegung vor. Mir ist ein Dialog mit den Priesteramtskandidaten wichtig. Deshalb frage ich nach ihrer Motivation, warum, trotz schwieriger Zeiten für die Kirche, diese jungen Leute ins Priesterseminar eingetreten sind. Einige antworten und geben schöne Zeugnisse, dass sie in der Evangelisierung oder den Menschen helfen wollen.

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Im Seminargarten gibt es einen großen MTA-Bildstock, der aber kaputt ist. Man bringt uns das große MTA-Bild, doppelt so groß wie gewöhnlich in einem Schönstatt-Heiligtum. Sr. Charido bietet sich an, die Hälfte der Kosten für die Instandsetzung des Bildstockes zu investieren. Der für die Schönstatt-Gruppen verantwortliche Seminarist ermutigt seine Kollegen, initiativ zu werden, um die andere Hälfte des Geldes aufzuwenden.

Am Anfang und am Ende der Zusammenkunft singen wir miteinander Marienlieder und schließen mit dem Abendsegen. Nach der Begegnung gibt es noch einzelne Gespräche. Ein Alumne zeigt mir einen dicken Briefumschlag mit Bildchen von Heiligen, darunter auch die Heilige Anna Schäffer. Ich bin überrascht, dass die Verehrung dieser bayerischen Heiligen schon bis auf die Philippinen gelangt ist.

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Father Steven fährt uns zurück in seine Pfarrei und wir sind froh, nun zur Ruhe gehen zu können.

Fortsetzung

 

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