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Schönstatt-Frauenbund
Liesel Houx

1. Am 8.12.1920 weihten sich Gertraud Gräfin von Bullion, für die 1991 der Seligsprechungsprozess eröffnet wurde, und ihre Kusine Marie Christmann der Mater ter admirabilis (>>Dreimal wunderbare Mutter). Das war der Gründungsakt des Apostolischen Frauenbundes, der Anfang der Schönstätter Frauenbewegung.

Die Frauen übernahmen die Ziele des 1919 in Hörde gegründeten Apostolischen Bundes, der ersten schönstättischen Organisationsform: "apostolische Erziehung katholischer Führer ... im Geiste der Kirche und in engem Anschluss aneinander", "das ernste Streben nach größtmöglicher Standesvollkommenheit", "ausdauernde apostolische Betätigung auf allen erreichbaren Gebieten" (Statuten 1920). Von 1925 an stellten sich "Bündlerinnen" hauptberuflich für die Arbeit in der Schönstattbewegung zur Verfügung. Daraus bildete sich die eigenständige Gemeinschaft der >>"Marienschwestern", der erste "Verband" in Schönstatt. In einem weiteren Entwicklungsprozess ging für kurze Zeit der Frauenbund in den Verband der >>"Frauen von Schönstatt" über, der sich 1946 konstituierte. Aus der Einsicht, dass "ohne Bund dem Organismus ein wertvolles Glied fehlt", rief der Gründer Pater Kentenich 1947 den Frauenbund als eigenständige Existenzform neben Liga und Verband erneut ins Leben.

2. Der Frauenbund ist eine Laiengemeinschaft nach den Normen des kirchlichen Rechtes (Cann. 298 311 und 321 329 CIC). Mitglieder sind berufstätige, bewusst ehelos lebende Frauen. Der Frauenbund erstrebt die Formung der verantwortlichen christlichen Frauenpersönlichkeit nach dem Vorbild Marias und folgt der Berufung zur Heiligkeit. Mitten in der Welt leben die Mitglieder nach den evangelischen Räten Jungfräulichkeit, Armut und Gehorsam. Sie gehen diesen Weg der Christusnachfolge in der Lebensgemeinschaft des Bundes als geistig geistliche Familie. Im Schönstattwerk hat der Frauenbund dem Gründerwillen gemäß seinen Platz unter den Führungsgemeinschaften der Verbände und Bünde. Seine spezifische Sendung ist auf dem Grundstein seines Zentralhauses Mariengart in Schönstatt in die Worte gefasst: Familia Patris in Libertate et Magnanimitate pro Ecclesia (Familie des Vaters in Freiheit und Hochherzigkeit für die Kirche).

Von der Gemeinschaft gegebene, rechtlich verpflichtende Bindungen kennt der Frauenbund nicht. Vielmehr prägen die Schwerpunkte Freiheit und Hochherzigkeit und somit innere Gebundenheit und Verpflichtung alle Bereiche des gemeinschaftlichen und persönlichen Lebens. Die Mitglieder stellen sich im Geiste Schönstatts in den Heilsdienst der Kirche, um im Apostolat auf allen erreichbaren Gebieten mit Maria, der Mutter der Kirche, Gott in der Welt zu dienen und ihn in allen Lebensbereichen erfahrbar zu machen, im Beruf, in den kirchlichen Gemeinden, in der Gesellschaft. Kraftquelle für die stets neue Entscheidung zur freiwilligen hochherzigen Ganzhingabe an Geist und Ziel der Gemeinschaft ist das Liebesbündnis mit Maria, die Bindung an das Heiligtum und an den Gründer. Eine ausgeprägte Heilig Geist Frömmigkeit schenkt dazu immer neue Impulse.

Der Frauenbund hat zur Zeit 371 Mitglieder in acht europäischen sowie in drei überseeischen Ländern.

Liesel Houx

Schönstatt-Frauenbund

 

Schönstatt-Lexikon:
Herausgeber: Internationales Josef-Kentenich-Institut für Forschung und Lehre e.V. (IKF)
Verlag: Patris-Verlag, Vallendar-Schönstatt - All rights by Patris-Verlag -
www.patris-verlag.de
Online-Präsentation: Priester- und Bildungshaus Berg Moriah, Simmern, in Zusammenarbeit mit dem Josef-Kentenich-Institut e.V. (JKI)

Eingestellt von
O. B.
BM
Eingestellt am: 02.06.2008 18:04
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