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Haus Moriah Nachrichten Philippinen 2019 05

Reisebericht    
Phil2019

Philippinen  

25. Juni - 8. Juli 2019

Generalrektor
Dr. Christian Löhr
 

 


 

 

 

Samstag, den 29. Juni 2019

Heute ist das Hochfest der Heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus. Armin und ich wollten eigentlich an der Bootsprozession zwischen 5.00 – und 6.00 Uhr teilnehmen, die vor unserem Haus stattfinden soll. Die Nacht war aber so schlecht für uns, dass wir am Morgen doch noch länger schlafen: es war ein Kampf gegen viele Mücken. Wenn wir uns die Decken über den Kopf gezogen hatten, hielten wir es bald wegen der Hitze nicht mehr aus. Die dann wieder frei werdenden Stellen nutzten die Mücken dann gleich wieder, um uns zu piesacken. Ich liege einige Stunden wach im Bett und weiß nicht, wie ich schlafen soll.

Bootsausflug zu den Inseln
Bootsausflug zu den Inseln
Phil2019
Phil2019

Es weckt uns am Morgen das Klopfen von Father Boboy. Wir frühstücken miteinander im Restaurant des Ressort und bereiten uns danach auf einen Schiffsausflug auf die kleinen Inseln vor, die man von hier aus in der großen Meeresbucht vor uns sehen kann. Auch Father Boboys Mutter, seine beiden Schwestern und deren Kinder fahren mit. Am Ufer stehen die berühmten Mangroven, Bäume, die aus dem seichten Meerwasser wachsen. Wir fahren vom Ende des langen Stegs mit einem größeren Boot los und ankern an einer schönen Insel mit einigen Palmen und viel weißem Sand. Hier beten wir an einer Palme die Laudes zum heutigen Hochfest.

Bootsausflug zu den Inseln
Bootsausflug zu den Inseln
 
Mangrovenbäume am Ufer
Mangrovenbäume am Ufer

 

 

 

 

 

 

Phil2019
Diese kleinen Inseln sind offenbar durch Lavaablagerungen nach einem Vulkanausbruch entstanden, so zeigen es zumindest die Basaltreste am Ufer. Daran angelagert hat sich im Laufe der Zeit viel Sand, so dass die Inseln entstanden sind. Ich umrunde die kleine Insel zu Fuß. Es sind viele Touristen hier, aber wohl alles Philippinos. Sie sprechen mich an, um Fotos mit mir zu machen.

Phil2019
Armin ist solange schon ins Wasser gegangen, das hier sehr schön sauber und smaragdfarben ist. Wir fahren noch zu einer anderen Insel, auf der auch ich nun schwimmen gehe. Der Himmel ist heute zwar bedeckt, wodurch es nicht so mörderisch heiß ist. Wir werden am Abend aber merken, dass die Sonne doch stark war. Armin hat am Abend einen leichten Sonnenbrand. Fischer bieten auf diesen kleinen Inseln Seeigel zum direkten Verzehr an.

 

Gegen Mittag sind wir wieder im Ressort zurück und essen im Restaurant. Nach einer Mittagspause packen wir unser Gepäck zusammen und fahren mit Father Boboy nochmals zu seinem Elternhaus, um uns von seiner Familie zu verabschieden. Ein Fischer hat noch einen großen, roten Fisch gebracht, den Father Boboy sich in eine Eisbox legen lässt. Er will diesen Fisch heute Abend für uns zubereiten lassen.

 
Neue Kathedrale von Tandag
Neue Kathedrale von Tandag

Phil2019
Wir fahren etwa eine Stunde in die Bischofsstadt Tandag. Am Ortseingang ragt die neue Kathedrale auf, deren Innenausbau noch nicht vollständig fertiggestellt ist. Aber auch das, was man bisher sehen kann, ist sehr beeindruckend. Eine Ordensschwester von hier hat mit dem Entwurf zu dieser neuen Kathedrale in Rom ihre Abschlussarbeit in Architektur geschrieben. Es wurden ausgesuchte, gute Materialien verwendet, vor allem das harte Holz des Narra-Baumes und einheimischer Marmor.

In der Stadt bringt uns Father Boboy in einem kleinen Hotel innerhalb der Dompfarrei unter, in der er arbeitet. Es liegt direkt an der Uferpromenade. Wir nehmen aus Kostengründen ein Doppelzimmer, aber mit Meeresblick. Armin geht schwimmen. Ich laufe die Uferstraße hinunter und sehe aus der Ferne den Glockenturm der alten Kathedrale im Stadtzentrum.

 

 

Um 18.00 Uhr holt uns Father Boboy mit seinem Auto ab und fährt uns ins nahe Bischofshaus. Hier feiern wir in der Hauskapelle die Heilige Messe zum Hochfest Peter und Paul in englischer Sprache. Father Boboy steht der Messe mit integrierter Vesper vor. Danach treffen wir im Refektorium des ersten Stockes auf den Sekretär des Bischofs, den Generalvikar und einen Diakon, der hier wohnt.

Phil2019
Bischof Raul B. Dael wurde vor einem Jahr zum neuen Bischof dieser Diözese Tandag geweiht. Er hatte davor einige Jahre am Priesterseminar gearbeitet. Vom Studium her kennt ihn auch Father Boboy gut und schätzt ihn sehr. Kurz vor seiner Bischofsweihe wurde ein Nierenkrebs bei ihm diagnostiziert und er ist seitdem zur Behandlung in der Hauptstadt Manila.

Sein Vorgänger, der emeritierte Bischof Nereo P. Odchimar, vertritt ihn nun zusammen mit dem Generalvikar. Diesem emeritierten Bischof begegnen wir beim Abendessen und tauschen uns auch mit ihm, wie mit seinem Amtsbruder in Butuan, über die kirchliche Situation in den Philippinen und in Europa aus. Wir sprechen auch über Schönstatt und den Dienst der Schönstattbewegung für die universale Kirche.

 

 

Es gibt heute Abend wieder viele Fischspezialitäten wie den großen Fisch, den wir mitgebracht haben und zu Beginn eine Muschelsuppe.

Für 20.30 Uhr hat Father Boboy mit seinem Bischof vereinbart, dass wir ihn in Manila anrufen. Ich habe in einem längeren Telefonat die Möglichkeit, ihm mein Gebet für seine Genesung zuzusagen und ihm unsere Gemeinschaft vorzustellen. Bischof Raul ist sehr interessiert. Gern ist er einverstanden, dass Father Boboy in diesem Sommer zur internationalen Erziehertagung nach Schönstatt kommen darf und dort für künftige Kurse zum Erzieher ausgebildet wird. Der Bischof möchte künftig auch hier in seiner Diözese Tandag ein Priesterseminar begründen und ist froh und dankbar, wenn Priester seiner Diözese Erfahrungen in der Formation sammeln.

Nach guten und intensiven Gesprächen kehren wir in unser kleines Hotel zurück und haben einen guten Schlaf bei nicht zu heißten Temperaturen und ohne Mücken. 

Fortsetzung

 

 
 

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