Victoria PatrisDas Buch zum Festam Sonntag, 11. Juni feiert die Schönstattfamilie der Erzdiözese Freiburg den
Besuch Pater Kentenichs in Oberkirch vom Jahr 1967 mit einem großen Fest.
Erzbischof Stephan Burger hat seinen Besuch zugesagt.
|
|
Sarah Huber  |
|
Zu diesem
Anlass hat Msgr. Dr. Peter Wolf den großen Vortrag und
einige kleinere Zeugnisse neu herausgegeben. Die Vorträge vom zweiten
Besuchstag sollen zum September erscheinen. Das Buch trägt den Titel "Victoria Patris". Es ist im Patris-Verlag erschienen. Hier eine Einführung in das Buch aus der Feder des Herausgebers: Am 3. September 2017 sind es 50 Jahre, dass Pater Josef Kentenich das
Zentrum der Schönstatt-Bewegung der Erzdiözese Freiburg besucht hat. Über 14
Jahre war er getrennt von seiner Gründung und war im September 1965 aus dem
Exil in Milwaukee nach Rom zurückgekommen. Dort erlebte er den Abschluss des
Zweiten Vatikanischen Konzils und kehrte am 24. Dezember nach Schönstatt
zurück. Nach einem weiteren Aufenthalt in Rom im Januar und Februar 1966 wirkte
er für weitere drei Jahre in Schönstatt. In diesen Jahren besuchte der Gründer
viele Zentren seiner weltweiten Gründung in Deutschland, wo er nach so langer
Zeit der Trennung sehr erwartet wurde. Dies gilt auch für Oberkirch, wo sich
diese Erwartung am 3. September 1967 erfüllt hat.
|
|
Patris-Verlag  |
|
Am Morgen des Tages hatte er in Schönstatt die Feier
der Einkleidung von zehn Novizinnen der Marienschwestern mit großer Freude
geleitet und war dann mit dem Zug nach Karlsruhe gefahren, wo ihn eine Familie
aus der Bewegung abholte und nach Oberkirch brachte. Hier bereitete ihm die
Schönstatt-Familie der Erzdiözese Freiburg einen herzlichen Empfang. Mit etwa
zweitausend ?? Mitgliedern war sie um das Heiligtum von Marienfried versammelt,
zu dem man ihn nach seiner Ankunft mit großem Beifall geleitete. Dann wurde er
feierlich von Stadtpfarrer Max Ruh und Msgr. Fritz Ohlhäuser begrüßt. Das ganze
Gelände um Heiligtum und Bewegungshaus war voller Menschen und alle suchten
einen Platz, um ihn zu sehen oder gar begrüßen zu können. Damit alle ihn sehen
und hören konnten, sprach er vom Balkon aus, der trotz der schönen Erweiterung
des heutigen Foyers und des herrlichen Übergangs im „Schauinsland“ auch heute
noch gut zu erkennen ist. Was der Gründer vor sich sah, erinnerte ihn an die
Bergpredigt Jesu. Als „Bergpredigt“ ist vielen dieser fast zweistündige Vortrag
in Erinnerung geblieben. Nach einer ausgesprochen herzlichen Begrüßung, die
sehr viel Freude und Verbundenheit zum Ausdruck brachte, dankte er ganz
besonders den badischen und elsässischen „Bauopfern“. Damit hat er ein sehr
gefülltes Wort aus jenen Jahren aufgegriffen, das zunächst die beiden
Theologiestudenten Saur und Schwab aus dem nördlichen fränkischen Teil der
Erzdiözese in Erinnerung brachte, die ihr Leben für Schönstatt angeboten hatten
und auf dem Weg nach Schönstatt verunglückt sind. Daraus war eine Strömung
geworden, die auch dem engagierten Einsatz für den Gründer im Exil ihren Namen
gab. Dann benannte Pater Kentenich, Wünsche und Themen, die man ihm im Zugehen
auf seinen Besuch aus der Schönstattfamilie der Erzdiözese vorgetragen hatte.
|
|
Sarah Huber  |
|
Der Vortrag ist ein großartiges Zeugnis, wie Pater
Kentenich auf vorhandenes Leben und Streben eingeht und es zu verknüpfen weiß
mit der Spiritualität der gesamten Bewegung. Er bestätigt der hiesigen Schönstatt-Familie,
ganz im Lebensstrom der Gesamt-Bewegung zu stehen, die in der patrozentrischen
Grundströmung ihre bleibende Mitte gefunden hat. Es folgt eine längere Passage
einer ganz biblischen Vertiefung des Vorsehungsglaubens, in dem der Gründer ein
Charisma Schönstatts sieht. Schließlich bindet er alles zusammen in dem damals
in der Bewegung gewachsenen und lebendigen Ideal „Victoria Patris“. Die
lateinische Formulierung hat den Vorteil einer zweifachen Übersetzung: Es kann
sowohl bedeuten „der Sieg des Vaters“ als auch „der Sieg über den Vater“. Mit
der ersten Bedeutung kann Pater Kentenich alles aufgreifen, was in der Bewegung
lebendig geworden ist im Sinn, dass der Vatergott sich durchgesetzt hat und den
Sieg davon getragen hat über den Existentialismus und Tendenzen einer Los-von
Gott-Bewegung. Er deutet es als einen Sieg des Vaters, wenn uns das Geschenk
des Glaubenslichtes hilft das Wagnis des Glaubens in unserer modernen Welt
einzugehen und zu bestehen. Als „Sieg über den Vater“ versteht der Gründer die
frohe Botschaft, dass Gott als Vater sich von Kleinsein des Kindes überwältigen
lässt. Es entspricht der Erfahrung, die sich im kleinen Weg der heiligen
Theresia von Lissieux spiegelt, und lebt aus der Botschaft vom barmherzigen
Gott, die Papst Franziskus uns im Jahr der Barmherzigkeit so eindringlich und
überzeugend nahe gelegt hat.
|