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Haus Moriah Gemeinschaft Nachruf Sr.Siglinde für Karl Braun

Nachruf für Herrn Pfarrer Braun

*8.5.1913 +23.3.2014

 

Im Namen aller Schönstätter Marienschwestern möchte ich dem Dreifaltigen Gott danken, dass Herr Pfarrer Braun uns so viele Jahre geschenkt war. Wir durften ihn als einen gottgeweihten Priester erleben.

Er kam im Jahr seines goldenen Priesterjubiläums, also 1987, zu uns auf die Liebfrauenhöhe.

Fast 27 Jahre lang feierte er täglich mit uns die heilige Messe hier in unserer Krönungskirche, immer wieder im Schönstattheiligtum und in den letzten Jahren in großer Treue in der Hauskapelle unseres Altenwohnheimes. In den ersten Jahren seines Hierseins half er auch in den umliegenden Gemeinden aus und machte die Ferienvertretung bei unseren Schwestern in Nesselwang.

Wir danken Herrn Pfarrer Braun, dass er offen war für die Anregungen des Heiligen Geistes. Über ein Viertel Jahrhundert hat er uns hier auf der Liebfrauenhöhe das Wort Gottes verkündet. Wie tief waren alle seine Predigten und Einstimmungen bei der hl. Messe, geprägt von der Spiritualität Schönstatts! Er vergaß keinen Schönstattgedenktag.

Wie oft Herr Pfarrer Braun im Namen Christi die Lossprechung erteilte, das ist nur in den „himmlischen Akten“ vermerkt und Christus der Hohepriester wird ihm jetzt lohnen, was er im Beichtstuhl unermüdlich getan hat.

Unsere sterbenden Schwestern begleitete Herr Pfarrer Braun im Gebet und spendet ihnen das Sakrament der Krankensalbung.

Beim Beerdigungsamt fand er immer die passenden Worte und man konnte jeweils gespannt sein, wie er zum Zeitgeschehen und zur Schönstattgeschichte die Linien zum Kursideal und zum Leben der verstorbenen Schwester zog.

Er begleitete unsere Exerzitien durch die Spendung der Sakramente und das Feiern der Andachten. Er liebte sehr das Singen der Vesper an den Hochfesten.

Außer der täglichen Eucharistie hielt Herr Pfarrer Braun auch unzählige Andachten an Sonn- und Feiertagen, besonders in den Marienmonaten Mai und Oktober und bei unseren Schwesternexerzitien.

Immer wieder segnete Herr Pfarrer Braun. Ob Menschen oder Andachtsgegenstände, nichts war ihm zu gering und nichts zuviel bis in das hohe Alter hinein, noch im Januar machte er sich am Abend um 20 Uhr mit seinem Gehwagen auf den Weg, um einer krank gewordenen Besucherin der Liebfrauenhöhe die Krankensalbung zu spenden.

Als Herr Pfarrer Braun einmal gefragt wurde, ob er während seiner Priesterlaufbahn ein besonders tiefgreifendes Erlebnis hatte, von dem er heute noch zehren oder an das er heute noch denkt, war die Antwort:

„Ich suchte Priestergestalten, die meiner Vorstellung von einem glaubwürdigen Führer und Erzieher entsprachen. Ich fand solche in Heiligen der Geschichte, aber auch in Menschen unserer Zeit, besonders in solchen, die durch die Schule Pater Kentenichs gegangen waren. Und schließlich in Pater Kentenich selbst, der Gründer des Schönstattwerkes, dessen priesterliches Wirken auf mich tiefen Eindruck machten.“

Ja, das können wir bezeugen – ein authentisches Wort.

Bedeutende Ereignisse und Höhepunkt bei der Verwirklichung der Priestersendung von Herrn Pfarrer Braun waren jeweils die Priesterjubiläen und seine hohen Geburtstage bis hin zum 100., den er geistig wach, froh und dankbar im letzten Jahr noch feierte.

Was er beim eisernen Priesterjubiläum sagte, hat er gelebt:

„Mit Jesus, den der Vater zum Eckstein erwählt hat, erwählt zu sein zum geistigen Haus, zur heiligen Priesterschaft, zum Eigentumsvolk, zur Verkündigung der Großtaten Gottes, das ist es, was meinen Lebensjahren letzten Sinn gegeben hat. Maria, die getreue Jungfrau, wird helfen, Gottes Berufung zu bewahren. Wer ihr verbunden ist, wer sich ihr geweiht hat, … der darf hoffen, dass an ihm wahr wird, was drüben im kleinen Heiligtum in lichten Buchstaben Mariens Bild umrahmt. Er wird nicht untergehen, er wird nicht verloren gehen. Maria wird vollkommen Sorge tragen, dass der Weg durch Jesus heimwärts geht zum Vater.“

Wir danken Herrn Pfarrer Braun für seine beispielhafte Treue, seine Treue als Priester und Seelsorger. Es ist für uns ein sprechendes Zeichen, dass er an einem Sonntag zur üblichen Zeit der Zelebration vor dem Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt gestorben ist. Sie möge ihm als die Virgo Fidelis seinen irdischen Einsatz lohnen.

Wir sind sehr dankbar, dass wir Herrn Pfarrer Braun haben durften.

Lasst uns auch der Gottesmutter gemeinsam danken:
Lass mich für alles, alles herzlich danken …

Nachruf beim Reqiem am 28.03.2014:
Provinzoberin der Liebfrauenhöhe
Sr. M. Siglinde Hilser

Predigt Pfarrer Klaus Rennemann

 

 
 

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