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Haus Moriah Nachrichten Pfarrer Reinhard Förster in Kenia 2014

Kenyasafari 2014 - 2

Pfarrer Reinhard Foerster berichtet - fast live - von seiner Reise durch Kenia.

Fortsetzung

Mittwoch, den 30.07. bis Donnerstag, den 7.08.2014  
Freitag, den 8.08.2014  
Samstag, den 9.08.2014   
Sonntag, den 10.08.2014  
Montag, den 11.08.2014   
Mittwoch, den 13.08.2014   
Donnerstag, den 14.08.2014   
Freitag, den 15.08.2014   
Samstag, den 16.08.2014


Freitag
, den 8.08.2014

Nachtrag zu Gestern: Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit den drei Schwestern hier (zwei sind in der Schule, eine in der Krankenstation): Sie sind erst seit diesem Jahr hier und können die Sprache Kimeru noch nicht recht. Glaube und Spiritualität braucht Erfahrungen, wenn sie wachsen sollen.

 

 
kenia2014 Familie
 
Heute Abend habe ich ein eigenes Haus mit Küche für mich bekommen. Als ich mich eingerichtet habe, stellte ich fest, das Ganze hat einen Haken: Aus den Wasserhähnen kommt kein Wasser. Im Vorhof habe ich ein Waschbecken gefunden, dass scheinbar vor kurzem benutzt wurde. Jetzt sitze ich am Tisch, die Vorhänge werden immer wieder vom Wind bewegt. Fr. Jason M. und andere haben mir gesagt, dass es hier heiß ist. Ich bin auch ein ganzes Stück tiefer und nur auf ca. 1.000 oder 900 m (Meereshöhe).

 

Am Vormittag ging es mit Fr. Jason M. nach Meru. Er hat mich im Bischofshaus abgesetzt. Hier habe ich den Caritasdirektor und Social Development (soziale Entwicklungshilfekordinator) kennen gelernt. Fr. Patrik M. hat mich kurz nach 17.30 Uhr abgeholt. Sein großer Pickup war schon voll beladen (wohl über eine Tonne), meine große Tasche musste oben hinaufgebunden werden. Alle fünf Plätze besetzt und einige Taschen und Schachtel in der Hand. So ging es in seine bisherige Pfarrei. Für deutsche Verhältnisse total überladen, was sich beim Fahren bemerkbar machte: Wenn er nicht vorsichtig war, setzte er bei den Bumps auf, bei einem längeren Anstieg gab es eine Fehlermeldung des Motors. Als er ihn abgestellt hat, ist er nicht mehr angesprungen: Umdrehen und anschieben. Auf dem Weg zur Pfarrei (ohne Teerstraße) haben wir auch mit Allrad kleine Probleme gehabt. In der Pfarrei wurde abgeladen und einer ist ausgestiegen. Dann ging es die meiste Zeit schnell über ungeteerte Wege. Um 22 Uhr wurden wir von einer Familie zum Abendessen empfangen.

Samstag, den 9.08.2014

 

 
kenia2014 trauung-1
 
Es ist hier so wie man sich in Europa Afrika vorstellt: Heiß und trocken. Es hat durchaus 30°C und ist sonnig, es geht hier fast immer ein Wind und manchmal ist es auch bewölkt. Ich bin hier doch nur auf ca. 700 bis 800 Meter (Meereshöhe), südlich des Meru-Nationalpark. Das Wasser wurde abgedreht, weil ein Wasserschlauch tropft. Heute habe ich beim Duschen festgestellt, dass der Durchlauferhitzer nicht funktioniert.

 

 

 

 

kenia2014 trauung 2
 
 
Heute nahm ich an der Trauung hier in der Pfarrei Tharaka teil. Sie sollte um 11 Uhr losgehen. Das Brautpaar kam gegen 14 Uhr. Hier merkt man noch, dass eine Heirat die ganze Familie betrifft. Die Eltern geben ihre Zustimmung. Es ist eine Art Verbrüderung der beiden Familien.

 

Nachdem die Trauung überzogen hatte wurde am Schluss keine Messe mehr gefeiert, sie mussten ja noch heimfahren (ohne Teerstraße!). Übrigens: Hier gibt es eigentlich keine Mischehen. Vor der Hochzeit wird geklärt, zu welcher Konfession beide gehören.

Dann sollte ich noch die Jugendlichen (Leiter) des Dekanates begrüßen. Es sind 248 Jugendliche gekommen. - Es wurde die Frage für den Kaplan aufgehoben: Was ist, wenn eine Frau sich in einen Priester verliebt? - Er hat es biblisch begründet, dass das nicht sein darf. - Hätte ich anders gemacht. Interessant war jedenfalls, dass sich die Jugendlichen mit den Fragen des Erwachsenwerdens beschäftigt haben. Mein Haus steht Volontären offen.

 

kenia2014 jugend
 

 

Morgen geht es für mich zu zwei Preyerhouses ("Filialkirchen") zur Messfeier, ich werde wohl etwas fahren müssen.

Sonntag, den 10.08.2014

Ich bin heute bei den Gottesdiensten der Pfarrei mit eingeplant und bekomme den großen Pickup für zwei Gottesdienste. (Start gegen 7.40, nachdem bei einem Reifen noch der Luftdruck erhöht wurde.) Mit einer Schwester fahre ich zu einer Außenstelle. Hier steigt die Schwester auf ein Motorradtaxi um, bei mir fährt eine Frau mit, die mir den Weg zeigt und dann übersetzt. Es geht ein ganzes Stück weiter: über einen Fluss und durch ausgetrocknete Flüsse.

 

 
kenia2014 Sonntag 1
 
In einer kleinen Kirche ist mit einer kleinen Gruppe Messe. Während dieser Zeit kommt kein Auto vorbei. Dann geht es wieder zurück zur ersten Kirche. Am Schluss der Messen haben sie für mich gesammelt und sich sehr herzlich bedankt, dass ich hier war. Dann muss ich noch etwas auf die Schwester warten, sie war in zwei anderen Filialkirchen. In vielen Kirchen kommt am Sonntag weder ein Priester noch eine Schwester zum Gottesdienst.

 

 

Aus der Predigt: Kann man wie Petrus aus steigen und auf dem Wasser laufen? Glaube braucht Erfahrungen im Leben: Wenn die Kinder in die Schule gehen, wenn man auf den Markt geht und seine Früchte zu einem guten Preis verkaufen kann und genug für seinen Einkauf bekommt.

 

kenia2014 sonntag
 

 

Kurz vor 15 Uhr bin in der Pfarrei zurück. Diesmal habe ich nicht extra lang gepredigt! Ich bin in der größten Pfarrei der Diözese und es gibt weite Wege auf ungeteerten Straßen. Zwischen den Außenstationen bin ich zwischen 30 und 45 Minuten unterwegs gewesen. Auf den Straßen sind mehr Ziegen, Kühe und Esel unterwegs. Viele haben auch Wasser am Fluss geholt.

Bei der Pfarrkirche war noch eine "Geldsammelaktion" im Laufen. Es war ein Zelt aufgebaut und es wurden Früchte und Waren versteigert dazu immer wieder gesungen und getanzt und Reden gehalten. Ich musste selbstverständlich ein Grußwort sprechen. Am Abend hat der Pfarrer seinen Kaplan, die Schwester und mich zum Essen in ein "Hotel" im "Busch" eingeladen (chicken and chips).

Montag, den 11.08.2014

Ich habe erst gestern festgestellt, dass diese Pfarrei ja südlich des Äquators liegt. Heute ging es wieder in den Norden und dann in den Süden und auf höhere Lagen.

 

kenia2014 Abendessen
 
 
Mit dem Pickup und einem Motorrad, das zur Reparatur muss, geht es über lange ungeteerte Straßen nach Meru zum Schönstattpriester-Treffen. Ich bin auch zu spät und doch der Zweite. Es kommen sechs Priester, ein weiterer ist auf Urlaub weg. Ich gebe einen Impuls zu "Unser Bündnis - Deine Sendung". Die Sendung Schönstatts kann ich nur verstehen, wenn ich meine Berufung lebe. Das geht nicht ohne alltägliche Erfahrungen: So gilt es zu üben, dass wir in Kleinigkeiten Gott entdecken. Im Gespräch wenden wir den Blick auf das Besondere an Schönstatt. Im Unerschied zu anderen Gruppen, wird uns das Besondere klarer - gerade auch in der Anwendung auf unsere Arbeit als Priester: Durch meine Persönlichkeit, kommen Menschen mit Gott in Kontakt.

 

 

 
Ziegenprojekt
Ziegenprojekt
 

 

 

Ich bin dann mit Fr. Jason M. Nach Kariakomo gefahren. Doch zuvor musste er für sein Projekt Geld abheben, Waren bezahlen und Arbeiter bezahlen. Sie machen gerade einen Zaun um das Grundstück (Bild) der Diözese. Dazu ging es Richtung Isolo. Kurz vor 21 waren wir in der Pfarrei.

 

 

 
kenia2014 Elefanten
 
Mittwoch, den 13.08.2014

 

(In der Nacht hat es etwas geregnet, auf dem Weg an einigen Stellen wohl einiges mehr, im Park nichts. ) Mit zwei anderen Priestern sitze ich schon um 5 Uhr im Auto. Es ist stockdunkle Nacht. Gut 15 Minuten geht es durch ungeteerte Wege zur Hauptstraße.

 

Um 6.30 Uhr sind wir am Eingang des Meru-National-Park. Mit Sonnenaufgang sind wir im Park: Wir sehen viele Tiere: eine große Gruppe Elefanten, Büffel, Wasserböcke, Antilopen, Affen. Nach dem Frühstück Sehen wir viel Flusspferde, Elefanten und ein großen Nashorn. 

kenia2014 hipos
 
 

Dann geht es mit Fr. Jason über Meru nach Embu. Hier holt mich Fr. Francis G. ab. Wir machen einen Besuch bei der Mutter und Schwester der Sr. Philis, sie ist gerade in Nairobi. Gegen 21 Uhr kommen wir im Pfarrhaus Kerugoya an.

 

 

Über Telefon erfahre ich, dass es in Nairobi geregnet hat und kalt ist. Auch hier soll es kalt sein. Bisher habe ich nur an warmen Stellen übernachtet.

 

Donnerstag, den 14.08.2014

Straße nach Regen
Straße nach Regen
Mit Fr. Francis G. geht es nach Maragua zum Priestertreffen, es ist aber nur Joseph K. gekommen. Wir sprechen über Glauben und Glaubenserfahrungen. Ohne Glaubenserfahrungen im normalen Leben, kann man nicht glauben.

 

Dann ging es mit Joseph K. nach Kangari (teazone).

Die letzte Nacht habe ich unter zwei Wolldecken geschlafen. In der Nacht hat es geregnet und auch am Morgen. Hier ist es feuchter und kühler.

 

Freitag, den 15.08.2014

 

Auf der Fahrt nach Nariobi: große Straßen + viele Meschen
Auf der Fahrt nach Nariobi: große Straßen + viele Meschen

(Die letzte Nacht habe ich unter drei Wolldecken verbracht und nicht geschwitzt. Fr. Joesph K. haben sie - bevor er umgezogen ist - gesagt: Hier in Kangari hat es "cats and dogs" geregnet. Das habe ich nicht erlebt. Es hat am Morgen geregnet. Alles ist feucht. Als wir wegfuhren [gegen 11 Uhr] zeigte das Thermometer im Auto 15°C an.)

 

Messe mit Joseph in der Kirche. Wir bleiben im Gespräch etwas länger sitzen. Dann geht es mit meinem großen Koffer nach Thika. Bei den Assumtion-Sisters treffe ich Fr. Georg Ma.. Die Schwestern feiern Profess und Pfrofessjubiäen. Wir kommen gegen Ende dazu. Fr. Georg M. nimmt mich mit drei Schwestern in die Großstadt Nairobi. Es ist nicht weit, es geht auch ganz schnell in die Stadt und doch brauchen wir drei Stunden: in der Stadt ist Stau. In einem Schwesternkonvent gibt es Abendessen. Ich werde sehr herzlich aufgenommen. Dann bringen wir auch die beiden anderen Schwestern heim. Mit Fr. Georg M. rede ich über das, was er macht. Er hat mit andern seine Ausbildung abgeschlossen - ich hebe den Kurs letztes Jahr besucht. Nun kommen am nächsten Freitag 15 oder mehr Teilnehmer (aus verschiedenen Ländern) und sie sollen diese in Beratung und Begleitung schulen.

 

 

Samstag, den 16.08.2014
(Heute Nacht habe ich mir die zweite Decke geholt. Am Morgen habe ich mich gewundert, dass es mir mit Jackett und Strickjacke nicht zu warm war.)

Am Morgen nimmt mich Mrs. Kimani mit zur Kirche "Our Lady Queen of peace", South B. Alle Autos und Besucher der Kirche werden am Eingang kontrolliert. Als ich aussteige werde ich von Charles Sedengeya ("Flüchtling") begrüßt. In einer mehrfachen Millionenstadt einen Bekannten ohne Verabredung zu treffen, ist etwas Besonderes. Wir vereinbaren uns für Mittwoch.
Eine kleine Gruppe Schönstätter trifft sich hier (einige Studenten sind auf Ferien). Gott hat jeden von uns einzigartig geschaffen. Unsere Aufgabe ist es im Leben diese Einzigartigkeit zu entdecken und zu verwirklichen. Gemeinsam feiern wir noch Messe.

kenia2014 sch-meeting
Dann geht es mit Mrs. Kimani in den Norden der Stadt (Stadtteil: Zimmermann). Im Haus einer Schönstattfamilie feiern wir Messe für den Großvater, der schwer krank ist. Auch sein Sohn leidet an einem Schlaganfall. Die Messe war mit Fr. Simon vor ein paar Tagen ausgemacht. Er nimmt mich dann mit nach Mogoiri (kurz vor Murang'a, bergauf). Was mich immer wieder begeistert, ist wie herzlich ich willkommen geheißen werde. Inzwischen kennen mich viele. Gestern hat eine Schwester gesagt, sie kennt mich gut. Sie war die Sekretärin des Bischofs von Muragn'a.

Fortsetzung 

 
 

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