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Haus Moriah Nachrichten Regio Getsemani Bericht 01

 
Kopf Getsemani 2018
 

01.

 

Pfingstmontag, 21. Mai 2018

Um 3.30 Uhr klingelt mein Wecker. Außer der Morgentoilette möchte ich vor meiner Abreise noch mein Bett abziehen und die Wäsche in die Waschküche bringen. Als ich um 4.00 Uhr oben in die Küche komme, bin ich noch allein. Ich hole unser Frühstück aus der Kühlung und lasse mir einen Kaffee aus der Kaffeemaschine im Kaminzimmer heraus. Auch hole ich den Toaster aus dem Speisesaal herüber, damit wir ihn schneller benutzen können. Als zehn Minuten nach 4.00 Uhr Frau Rischer mit ihrem Sohn Cincero immer noch nicht da sind, gehe ich zu ihrem Zimmer hinauf, um zu klopfen. Ich bin froh, durch den Türspalt schon Licht zu sehen. Frau Rischer und Cincero kommen gleich mit hinunter und wir frühstücken miteinander. Danach nehme ich mir noch Zeit zum Zähneputzen und kurz nach 4.30 Uhr fahren wir mit meinem Auto von Moriah zum ICE-Bahnhof Montabaur.

Am letzten Freitag konnte ich Frau Rischer mit ihrem Sohn Cincero in meiner früheren Pfarrei Roth besuchen und in meinem Auto mitnehmen. Am Vorabend war ich mit Msgr. Otto Maurer und seiner Haushälterin Frau Mieger von der Schönstatt-Wallfahrt aus Südtirol gut zum Canisiushof zurückgekehrt. Am Freitag konnte ich dann über Roth nach Schönstatt fahren und Familie Rischer mitnehmen. Ich kenne vor allem Cincero von der Erstkommunionvorbereitung her, war sein Religionslehrer, habe ihn zur Erstkommunion geführt und danach in die Ministrantengemeinschaft aufgenommen. Nun freue ich mich, beiden meine neuen Aufgaben in Schönstatt zeigen zu können.

Auf dem Weg zum ICE-Bahnhof Montabaur werfe ich bei meiner Sekretärin Frau Schaaf den zweiten Autoschlüssel ein, damit sie mein Auto wieder nach Moriah zurückfahren kann.

Unser Zug Richtung München kommt pünktlich um 4.57 Uhr. Am Flughafen Frankfurt trennen sich unsere Wege und Frau Rischer mit Cincero fahren allein nach Roth weiter.

Ich versuche erst, am Terminal 1 einzuchecken und merke dabei, dass ich zum Terminal 2 gehen muss. Der Weg dorthin ist weit und geht zum Teil mit einer automatischen Kleinbahn.

Um 7.30 Uhr starte ich mit einem Flugzeug der Linie „HOP“ Richtung Paris, Charles de Gaulle. Dort am Flughafen habe ich viel Zeit, um letzte Telefonate und E-Mails zu erledigen. Leider startet unser Flug nach Santo Domingo in der Dominikanischen Republik mit 90 Minuten Verspätung erst um 14.00 Uhr, weil das Flugzeug zu spät in Paris eingetroffen ist.

Das Flugzeug ist optimal mit Sitzreihen bestückt, so dass die geschätzt 400 Passagiere wie Ölsardinen sitzen. Meine freundlichen Nachbarn sind ein Ehepaar mittleren Alters aus Berlin, die, wie sie mir erzählen, schon das zweite Mal in dasselbe Hotel in der Dominikanischen Republik zum Badeurlaub kommen. Sie arbeiten beide im Pflegebereich und fühlen sich reif für die Insel. Ich habe ein gutes Gespräch mit ihnen über die Herausforderungen der Pflege heute in Deutschland.

Punta Cana
In Punta Cana wird eine Zwischenlandung gemacht. Meine Nachbarn sind hier schon an ihrem Ziel angekommen, weil sich in dieser Gegend viele Hotels und Resorts für Touristen an schönen Sandstränden befinden. Wir verabschieden uns herzlich und wünschen uns einen guten Aufenthalt. Alle, die weiterfliegen, müssen das Flugzeug verlassen und erneut durch eine Sicherheitskontrolle gehen, bevor wir dasselbe Flugzeug Richtung Hauptstadtflughafen Santo Domingo wieder besteigen. Ich empfinde die Hitze als unangenehm, vor allem, weil ich noch meinen Mantel trage.

Um 18.30 Uhr Ortszeit beginnt unser kurzer Flug nach Santo Domingo. Das Flugzeug hat sich wieder fast bis auf den letzten Platz gefüllt mit braungebrannten Touristen, darunter viele junge Paare. Sie werden nun über Nacht nach Europa zurückfliegen. Alle sehen glücklich und zufrieden aus.

Nach 25 Minuten Flugzeit in nicht großer Höhe landen wir in Santo Domingo. Bei Ausgang hält mir ein Mann ein Schild entgegen „Christian Lauer“. Ich schüttle den Kopf und gehe weiter. Da kommt mir Msgr. Benito Angeles schon selbst aus der Lounge entgegen und ist überrascht, dass ich am Schild vorbeigegangen bin. Wir begrüßen uns herzlich. Ich kann in der Lounge Platz nehmen und meine Dokumente abgeben. Um die Einreiseformalitäten brauche ich mich nun nicht mehr selbst kümmern. Es werden uns Getränke gereicht und schließlich können wir durch einen Seitenausgang das Flughafengebäude verlassen. Meine Koffer stehen schon neben dem Auto von Benito, das uns ins etwa 180 Kilometer entfernte S. Francisco di Macoris bringt. Es ist inzwischen 19.30 Uhr und die Sonne ist untergegangen.

Wir brauchen gut zwei Stunden für die Fahrt und machen einmal einen Stopp, um auszutreten und Getränke zu kaufen. Ich bitte den Fahrer von Benito, die Klimaanlage etwas höher zu stellen, weil es furchtbar kalt im Auto ist. Außerdem merke ich nach 24 Stunden deutlich meine Müdigkeit.

Gegen 22.15 Uhr kommen wir am Heiligtum in Getsemani an. Schon am Parkplatz begrüßt uns der Hausrektor P. Isaak. Wir essen noch etwas und begrüßen einige Mitbrüder, die noch auf sind. Dann bin ich heil froh, endlich ins Bett zu kommen. In Deutschland ist es jetzt schon 5.00 Uhr früh.

Fortsetzung 

 

 

 
 

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